Reihe: Die Zauberer, 3. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
"Das brandheiße Finale der Zauberer-Saga", wie es auf der Rückseite des Buches genannt wird, spiegelt sich gekonnt in dem feuerrot gehaltenen Farbton und dem zaubernden Magier wieder, der auf der Vorderseite seiner Arbeit nachgeht. Der Buchtitel, Das dunkle Feuer, weist ebenfalls daraufhin, dass es in der Erzählung feurig zugeht.
Es herrscht Krieg im Elfenreich! Der Westen von Erdwelt wird von Orks und Gnomen bedroht, im Ostteil des Reichs haben die Menschen eine vernichtende Niederlage erlitten. Der junge Zauberer Granock steht vor seiner schwierigsten Aufgabe: Auf sich allein gestellt, muss er den Dunkelelfen Margok endgültig zurückschlagen. Überdies sucht Granock nach seiner geliebten Alannah, die ins sagenhafte Elfenreich, die Fernen Gestade, verschwunden ist. Als erster Mensch betritt Granock die Fernen Gestade und muss erfahren, dass hinter den Geschehnissen auf Erdwelt eine ganz andere, unerwartete Wahrheit steckt.
Die Geschichte beginnt jedoch mit der jungen Magierin Alannah und ihrem Magierkollegen Aldur. Beide werden ausgeschickt, das Geschick der Zauberer von Shakara in ihre Hände zu nehmen und für sie in ihrem Sinn zu handeln. Ihr Weg führt sie nach Crysalion, wo sie von männlichen und weiblichen Elfen in ehrwürdigen Roben empfangen wurden.
Nach einem Zeitsprung von vier Jahren geht es mit dem Helden des Buches, dem Zauberer Granock, weiter. In seiner Begleitung findet sich der Kobold Ariel. Granock ist beauftragt, die neuen Zauberlehrlinge zu unterweisen. Dabei wird deutlich, dass er sich seit seiner eigenen Zeit als Lehrling sehr stark verändert hat. Man nennt ihn den Schleifer, weil Lhurian, so sein Zaubername, keinerlei Gnade kennt, wenn es um die Ausbildung geht. Kein Wohlwollen, kein Verständnis, keine Güte. Diese Härte macht ihn aber auch einsam, denn jeder geht ihm aus dem Weg.
Damit sind die wichtigsten Handlungsträger der Erzählung vorgestellt. Michael Peinkofer schafft es zudem mit der Vorstellung der Personen, den Hintergrund auszuleuchten und den unbedarften Leser auf das vorzubereiten, was geschehen wird, weil er die Vergangenheit wiederaufleben lässt. Und doch spielt die Trilogie Die Zauberer 1000 Jahre vor seiner Trilogie Die Orks. In zwei Bänden bereitete der sympathische Autor das Finale vor, das in bester Abenteuer-Fantasy-Manier sein Ende findet. In der abwechslungsreichen Erzählung beschreibt er anschaulich das Leben seiner Helden, ihre Zwänge, in denen sie gefangen sind oder sich gefangen fühlen. Ihre Gefühle sich selbst gegenüber, wie sie sich sehen oder anderen gegenüber, wie sie dazu stehen. Michael Peinkofer beeindruckt mich durch seinen Stil, denn er schafft es, den Leser schon mit den ersten Seiten an das Buch zu fesseln. Mit seinen Romanen bereichert er die deutsche Fantasy-Szene, obgleich er in vielen Fällen hinter anderen Autoren steht und erst an zweiter oder dritter Stelle genannt wird. Mit seiner Stellungnahme zum Krieg, die er mit den Worten von Granock abgibt, stellt er sich gleichzeitig als bösartigen Zyniker dar, der dem Leser klarmacht, dass Gewalt nie zu einem positiven Ergebnis geführt hat und auch nie führen wird. Seine hintergründige, mitreißende Erzählung mit der packenden Handlung verdient eigentlich mehr Beachtung.
Ein Hinweis sei noch gestattet. Das Buch bietet einen ausführlichen Anhang, der sich u. a. auch mit der Sprache der Elfen auseinandersetzt und einiges erklärt. Zudem hat der Verlag mit Daniel Ernle einen sehr guten Kartenzeichner gefunden, der die einzelnen Welten sehr gut umgesetzt hat.