Titel: Paycheck Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Dick Verfilmungen sind ja derzeit hoch im Kurs und so verwundert es nicht, dass man bekannte Namen auch diesmal für die Umsetzung gewinnen konnte, auch wenn John Woo eine eher ungewöhnliche Wahl für dafür war.
Michael Jennings ist ein Industriespion der besonderen Art: Er bietet seine Dienste an und läßt sich anschließend seine Erinnerungen löschen. So sind sich seine Auftraggeber gewiss, dass er sie weder erpressen noch das Wissen weiterverkaufen kann. Als er gerade seinen letzten Job zu Ende gebracht hatte, bekommt er ein Angebot, dass er schwer ablehnen kann: 15 Monate Arbeit und einen Scheck in 8-stelliger Millionenhöhe. Er willigt ein und wacht nach getaner Arbeit auf - Job erledigt. Doch als er sich den Scheck abholen wollte, findet er nur einen Briefumschlag mit 20 Gegenständen, vom ihm selbst an sich adressiert. Bevor er sich jedoch den Kopf zerbrechen kann, warum er sich eine Briefumschlag mit 20 Gegenständen anstatt eines Schecks über 90 Mio. $ schickt, wird er schon vom Geheimdienst festgenommen. Er wird der Industriespionage verdächtigt und es wird ihm vorgeworfen, Staatsgeheimnisse missbraucht zu haben.
Wie durch ein Wunder gelingt ihm die Flucht, weil zwei der Gegenstände, die im Umschlag waren, die Agenten abgelenkt hatten und auch bei seinem weiteren Weg sind die Gegenstände im Umschlag von Bedeutung. Er wird nicht nur von der Regierung sondern auch den seinem ehemaligen Auftraggeber gejagt.
Die 20 Gegenstände lenken ihn wie einen Schlafwandler zu der Wahrheit: Er selbst hat mit einem anderen Wissenschaftler, der inzwischen umgebracht wurde, eine Maschine entwickelt, mit der man in die Zukunft sehen kann.
Wissend, dass er sich nicht erinnern wird, hat er sich selbst die Fährte gelegt. Doch die Frage bleibt: Was mag vorgefallen sein, dass er auf das Geld verzichtet und seinen Auftraggeber verraten hat?
Der Film ist von der Kritik maßlos verrissen worden, was ich persönlich nicht ganz nachvollziehen kann. In der ersten Hälfte ist der Film ziemlich genial. Man wird als Zuschauer in die Story geworfen und ist ähnlich verwirrt wie Michael Jennings. Was geboten wird, ist pure SF der fantastischsten Sorte: Jennings selbst hat seine Zukunft vorhergesehen und sich selbst Wegweiser gegeben. Jeder Gegenstand ist ein Fingerzeig in Richtung Lösung seines Problems. Vielleicht war die Geschichte zu sehr SF und ist von den Kritikern als hanebüchen abgetan worden. Ich als SF-Fan fand mich blenden unterhalten.
In der zweiten Hälfte jedoch läßt der Film ein wenig nach. Die Story, die sich zunächst auf wunderbar hohem SF Niveau bewegt hatte, driftet in pures Actionkino ab. Klar, was anderes hätte man von John Woo erwarten können?
Das Ganze steigert sich bis zum Schluss zu einer Eskalation von Gewalt und Zerstörung. Auch die Lösung am Schluss war mau. Man hätte mehr daraus machen können. Überrascht war ich von Ben Affeckt: Seine schauspielerischen Leistungen lagen weit über dem, was er in seinen letzten Filmen abgeliefert hatte.
Fazit: Wäre nach der ersten Hälfte Schluss gewesen, dann hätte der Film von mir die vollen 10 Punkte bekommen. Doch aufgrund des Action Schlusses sind es dann doch nur 7 von 10 Punkten geworden. Schade eigentlich.