Titel: Pakt der Hexen Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Der Roman beginnt mit der Halbdämonin Gloria, die in der Einsatzzentrale sitzt und gerade mit dem Schamanen Simon ein Schwätzchen anfangen will. Doch dazu kommt es nicht, denn gleich in diesem Augenblick kommt ein Notruf aus Atlanta herein. Dana McArthur ruft aus einem Park an und benötigt dringend Hilfe. Diese kann so schnell nicht kommen, sie braucht noch zehn Minuten, die aber jene zehn Minuten zu lang sind. Das Telefonat bricht ab.
Damit ist man mitten drin in einem Kriminalfall, der aufregender nicht anfangen könnte. Es geht dabei um Morde und Mordversuche an Kindern von Mitgliedern der Kabalen. Die Kabalen sind eine kriminelle Vereinigung von Wirtschaftsbossen, mit einer mafia-ähnlichen Struktur. Niemand weiß, warum man es auf die Kinder von Kabalen abgesehen hat, niemand kann sagen, wer dahinter steckt und wer der Mörder sein könnte. Jetzt kommt die etwa zwanzigjährige Hexe Paige Winterbourne ins Spiel. Die Hexe, die mit dem Zauberer Lucas liiert ist, soll sich um die Aufklärung des Falles kümmern. Gemeinsam mit Lucas, einem unehelichen Sohn des Führers der mächtigsten Kabale, beschäftigt sie sich mit dem Fall. Lucas hingegen ist jemand, der das korrupte und kriminelle System bekämpft. Sein Vater, der das für eine jugendliche Macke hält, unterstützt ihn dabei.
Doch bevor es an die eigentliche Arbeit geht, sitzen wir mit der Ich-Erzählerin in einem Hotelzimmer. Sie hat Besuch von drei Hexen, die ihr Mitgefühl darüber ausdrücken, dass ihre Mutter ermordet wurde. Paiges Mutter hatte dabei vorgehabt, dass Paige ihren Job weiterführt. Nämlich als Vorsitzende des amerikanischen Hexenrates. Doch da gab es so ein paar Probleme. Ihre Eigenwilligkeit und vor allem ihr Zusammensein mit Lucas, dem Zauberer. Dabei hassen die Hexen die Zauberer. Scheinbar konnte Paige sich das nicht merken. Gleichzeitig lernen wir auch die Pflegetochter von Paige kennen. Savannah ist eine Hexe und die Tochter einer schwarzen Hexe, die ebenso mit der schwarzen Kunst arbeiten möchte.
Doch das ist noch nicht alles: Kurz darauf kommt der Vater zu Paige. Na ja, nicht ganz sofort, es gibt da noch das Problem mit den halbdämonischen Bodyguards. Doch so langsam kommt eines zum anderen. Dabei kommt der Leser und die Leserin, vor allem Leserin, denn es ist eindeutig ein Frauenroman, mit Paige und ihrem Leben in Kontakt. Habe ich gerade mit Frauenroman ein Klischee benutzt?
Der Krimi ist eine solide, gute Arbeit. Er könnte jederzeit als phantastischer Thriller durchgehen. Obwohl es bereits der vierte Roman aus der Reihe ist, war es erst meine zweite Bekanntschaft (nach Die Rückkehr der Wölfin) mit der Autorin Kelly Armstrong und ihren Werken. Und ich muss sagen, ich bin keineswegs enttäuscht. Schon nach den ersten von immerhin 575 Seiten war ich beeindruckt. Dabei wollte ich nur mal kurz anlesen und entscheiden, ob ich diesen Roman oder den von Jonathan Stroud zuerst lese. Sorry, Jonathan. Man taucht in eine Welt ein, die neben der Wirklichkeit besteht. Eine Organisation, die auf der einen Seite Kriminalfälle und ähnliches aufklärt, was mit paranormalen Fällen, Magie und Okkultismus zu tun hat, auf der anderen Seite aber auch in der Lage ist, Verbrechen zu begehen, die das gute alte FBI nicht lösen kann. Wir lernen also die Welt Otherworld kennen. (Dabei möchte ich darauf hinweisen, dass es weder etwas mit dem Otherworld Verlag noch anderen Otherworlds zu tun hat. Den Begriff gibt es einfach zu häufig). Ohne weiteres kann ich diesen Roman als Thriller, Krimi, Liebesgeschichte und Abenteuerroman empfehlen. Nach meinen, ich gebe zu lückenhaften, Informationen gibt es bislang acht oder inzwischen sogar neun Romane aus dem Otherworld-Bereich.