Reihe: Children of the Gods, Band 1 Eine Rezension von Sandy Härtling |
Jessica Therrien ist Autorin des ersten Buches “Oppression” aus ihrer Paranormal Romance-Reihe >Children of the Gods
Wie kam es zum Vertrag mit ZOVA Books?
Jessica hat über einen langen Zeitraum versucht einen Agenten zu finden, wurde aber mit Absagen überhäuft. Verzweifelt und hoffnungslos war sie schon, als sie mit dem Manuskript von “Oppression” bewaffnet die SCWC-Southern California Writers Conference besuchte. Dort traf sie auf den kleinen, aber sehr angesehenden Verlag ZOVA Books. ZOVA betreut u.a. auch den bekannten Schriftsteller Michael Blake, der vor allem für sein Buch “Der mit dem Wolf tanzt” (später zum Filmklassiker avanciert) bekannt ist. Inzwischen hat Jessica mehrere Agenturanfragen erhalten, behält sich jedoch – laut eigener Aussage – das Recht vor, erstmal nur von ZOVA Books betreuen zu lassen.
“Oppression – (Children of the Gods #1)” steht seit Ende Februar 2012 in den amerikanischen Buchläden und ist u.a. bei Amazon & The Book Depository erhältlich.
“Oppression” in Deutschland?
Jessica Therrien schreibt momentan, wenn sie nicht auf Buchtour ist, an dem zweiten Band ihrer >Children of the Gods> Reihe, welcher im laufe des nächsten Jahres bei ZOVA Books erscheinen wird. Bis zu diesem Zeitpunkt hat “Oppression” noch keinen deutschen Verleger zu verbuchen. Es steht also noch in den Sternen, ob die Autorin auch hierzulande die YA-Gemeinde begeistern wird. Sie ist jedoch guter Hoffnung…
Buchinhalt:
Elyse weiß, was es bedeutet, ein Geheimnis zu bewahren. Sie bewahrt Geheimnisse schon ihr ganzes Leben. Zwei Geheimnisse pflastern ihr langes Leben. Geheimnis Nr.1: Elyse altert 5x langsamer als eine durchschnittliche Person, so dass, während sie wie eine 18-jährige aussieht, sie tatsächlich die 80 weit überschritten hat.
Geheimnis Nr.2: Ihr Blut hat eine geheimnisvolle Kraft die heilt. Aus Elyses Sicht, sind diese Dinge nichts Besonderes mehr. Sie machen ihr Leben gefährlich. Nach dem Tod ihrer Eltern hat sie darauf geachtet, ihr Geheimnis so gut wie möglich zu schützen. Nun weiß nur eine andere Person auf der weiten Welt über ihr Alter und Können bescheid. Das glaubt sie zumindest. Elyse ist jedoch nicht die Einzige, die derartige Geheimnisse bewahrt. Es gibt andere wie sie überall auf der Welt verstreut. Es sind die Nachkommen (“Descendants”) der Menschen, welche die Griechen als Götter betrachteten. Sie ist eine von ihnen, und die anderen haben für eine lange Zeit auf sie gewartet. Unter all denen ihrer Art, sieht sie an sich nichts was hervorsticht - mit Ausnahme einer Prophezeiung. Es wird gesagt, dass nur sie die Macht hat, die jahrhundertwährende Gewalt und Unterdrückung ihres Volkes - ausgeführt durch >den Rat< - ein Ende bereiten kann. Andere sind entschlossen, sie daran zu hindern. Aber für Elyse hat das Spiel gerade erst begonnen – und sie ist nicht bereit, nach deren Regeln zu spielen…
Persönliche Meinung:
Die Faszination um Geschichten, die das Thema griechische Mythologie aufgreifen, ist in der Jugendbuchwelt nach wie vor ungebrochen. Bestes Beispiel, neben der in Kürze kommenden Fortsetzung von Josephine Angelini, ist die amerikanische Autorin Jessica Therrien mit dem Auftakt “Oppression” aus der Children of the Gods-Reihe. Das Debüt ist derzeit bei YA-Leser in Amerika in aller Munde. Doch was ist das Besondere an diesem Buch?
Was mich von Beginn an diesem Buch faszinierte, waren die wie ganz selbstverständlich miteinander verbundenen Komponenten, Geschichte [Mythologie] und das Fantasy/Paranormal Romance Genre. Das alltägliche Leben kollidiert mit dem Übernatürlichen.
Jessica Therrien kreierte mit Elyse aka Ellie eine Frau, deren Seele schon 89 Jahre alt ist während ihr Körper gerade mal 18 Jahre jung ist. Sie lässt ihre Protagonistin aus der Ich-Perspektive dem Leser ihr Schicksal, ihre Vergangenheit und ihre Ängste schildern. Von kleinauf haben Ellies Eltern sie im Glauben gelassen, dass sie aufgrund einer Genstörung 5 Mal langsamer altert als normale Menschen. Dazu kommt, dass Ellies Blut eine heilende Wirkung hat. Seit dem Tod ihrer Eltern wussten nur zwei Menschen von ihrem Geheimnis. Ihre Pflegemutter Betsy und ihre beste Freundin Anna. Betsy nahm ihr Geheimnis mit ins Grab. Nach Betsys natürlichem Tod ist Ellie nun auf sich allein gestellt. Sie entscheidet sich für einen Neuanfang in San Francisco. Kurz nach ihrer Ankunft stellt sich ihr William, der wahrgewordene Traum ihrer schlaflosen Nächte, vor. William fackelt auch nicht lange und erklärt Ellie, dass er nicht nur sehr viel über ihre Herkunft weiß sondern das ihre Begegnung Schicksal ist. William führt sie in eine Welt ihres gleichen, in der Menschen genauso langsam altern und jeder ganz eigene Fähigkeiten in sich trägt. Der Stoff aus dem die Superhelden sind? Nun, nicht ganz. Denn Elyse ist, genau wie William, ein Nachkomme [Descendant] der griechischen Götter. Jeder Nachkomme besitzt die Fähigkeit ihrer sogenannten Blutlinie.
Und dieser Part im Buch ließ mich noch tiefer in die Seiten kriechen. Wie genial!
Ellie unterscheidet sich nämlich auch von allen anderen Nachkommen. Vor vielen Jahren sagte ein Orakel, noch vor Ellies Geburt voraus, dass sie der Schlüssel zur Prophezeiung ist.
Jessica Therrien hält sich zu Beginn nicht mit einer großen, dahin plätschernden Einführung auf. Ihr Schreibstil hat mich vom ersten Satz an für sich eingenommen. Man bekommt ein klares Bild dafür, dass Therrien sich wirklich viel mit griechischer Mythologie und deren Götter/Göttinnen auseinander gesetzt hat. Ich war schwer beeindruckt von ihrem Ideenreichtum. Die Plots ketteten mich mit bildlichen Schilderungen um Ellies Charakter und ihrer Umgebung an die Seiten. Ellie ist eine Frau, die in ihren 89 Jahren noch nie die Liebe erlebt hat. Doch William verändert alles in ihr. Es entsteht eine große Liebesgeschichte.
Während die ersten ca. 190 Seiten regelrecht an mir vorbeipeitschten, kam danach eine kleine Talfahrt. Dies lag vor allem an der sehr intensiv geschilderten Romanze zwischen Elyse und William, und den aufkeimenden Gefühlen. So wurde geschmust, wenn eigentlich (aus meiner persönlichen Sicht) hätten Fäuste fliegen sollen/können. Aber vielleicht bin ich auch zu unromantisch. William sorgt mit seinen Kommentaren für den gewissen Humor in der Geschichte. Ein wahrer Beschützer und Traumtyp halt.
Nebencharaktere glänzen auch. Da ist die mysteriöse Kara, die vor vielen Jahren dazu gezwungen wurde sich für die dunkle Seite zu entscheiden. Sie gibt der Geschichte mit Kampfeinlagen die gewisse Aktion und Bedrohung. Auch Sam und Nics, Freunde von William, bringen den Leser mit ihren Fähigkeiten zum schmunzeln.
Für die zukünftigen Bücher erhoffe ich mir noch mehr über den Rat [The Council] und vor allem auch das Institute zu erfahren. Dort werden die Nachkommen nämlich unterrichtet.
Fazit:
Jessica Therrien legt mit ihrem Serienauftakt ein ordentliches Debüt hin. “Oppression” ist eine gekonnte Paranormal Romance Geschichte, welche sich mit außergewöhnlich gut durchdachten Ideen der grieschischen Mythologie bedient. Zudem gibt es noch eine Priese a la Superheros Fantastic Four. Dies kann eine durchaus erfolgreiche Serie werden. Das zweite Buch werde ich definitiv lesen.