Reihe: Matt Cruse / Airborn, 3. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Matt Cruse befindet sich in Paris immer noch auf der Akademie, um seinem Traum, Luftschiffskapitän zu werden, näher zu kommen. Mit jedem Tag seines Studiums gelingt ihm das auch. Doch leider wird es immer wieder durch seltsame Abenteuer unterbrochen. Damit hat er zwar als Student mehr Luftschifferfahrung als seine Kommilitonen, doch nutzt ihm das erst einmal herzlich wenig. An der Pariser Universität studiert ebenfalls Kate de Vries, mit der er die besagten Abenteuer bereits hinter sich brachte. Die beiden sind das, was man ein Liebespaar nennen könnte. Aber sie haben kaum Zeit füreinander, so dass das schüchterne Pflänzchen Zuneigung nur im Verborgenen blüht. Allerdings trägt Kate den Verlobungsring eines Anderen, so dass dieses schüchterne Pflänzchen bei Matt Cruse sehr schnell zu verdorren droht. Es wird auch nicht besser, als die beiden zusammen wieder in ein aufregendes Abenteuer stürzen.
Um das nächste Semester finanziell überstehen zu können, nahm Matt einen Job an. Seine Aufgabe besteht darin, bei der Errichtung eines riesigen Turmes zu helfen, mit dessen Hilfe die Franzosen das Zeitalter der Weltraumfahrt einzuläuten gedenken. Jedoch sabotieren Terroristen das aufwändige Projekt. Zum Glück für Matt und Kate erhielten die beiden ein Angebot, dass sie nicht ausschlagen konnten: Die Regierung von Kanada will ebenfalls am gerade startenden Weltraum-Boom teilnehmen und sucht mutige Weltraumfahrer. Eine kleine, wenig bekannte Insel in Äquatornähe ist der Ausgangsort für das kühne Vorhaben. Die Vorstellungen der Wissenschaftler gehen dahin, an einem gewaltigen Metallseil in den Weltraum vorzudringen. Das neuartige Metall wurde für das Projekt extra aus einem Meteoriten gewonnen. An diesem Seil soll es möglich sein, den Weltraum zu erobern. Matt und Kate gehen an Bord der Starclimber und müssen sich gefährlichen Situationen und auch außerirdischem Leben stellen.
Kenneth Oppel beschreibt eine Welt, die der unseren nur in bestimmten Dingen entspricht. Stattdessen baut der Autor eine Welt auf, die aus Sicht der Technik ganz anders funktioniert. Die alternative Welt wird damit zu einem faszinierenden Schauplatz. Kenneth Oppel geht es darum aufzuzeigen, wie sich seine Handlungsträger in den unterschiedlichsten Situationen verhalten. Etwa wenn Matt im Trainingslager seine Kraft in die Ausbildung zum Raumfahrer legt, aber nur auf Platz vier gelangt. Aber nur die ersten drei dürfen fahren. Dass er dennoch mitfliegt und nachrutscht, hat er einem Unfall zu verdanken, den einer der anderen drei erleidet. Die Welt des Romans ist erkennbar als die Erde, jedoch mit anderem technologischen und wissenschaftlichen Hintergrund. Hier finden sich Arm und Reich, Aristokratie, Bürgertum und Arbeiter. Im Hintergrund verlaufen Kriege, es gibt Terroristen und andere Verbrecher. Praktisch wie im richtigen Leben. Das Gleiche gilt für die zwischenmenschlichen Beziehungen. Matts Gefühlsleben befindet sich in Aufruhr, weil er in Kate verliebt ist, sich aber ein reicher Galan an sie heranmacht. Da Matt aus dem Proletariat stammt, kann er natürlich nie die gleiche soziale Stellung erreichen wie Kate. So sind Eifersucht und unausgesprochene Aggressionen die Folge.
Kenneth Oppel schreibt sehr einfühlsam und es macht Spaß, den Abenteuern von Matt und Kate zu folgen. Ein Buch für alle Altersgruppen.