Reihe: Collector, Band 2 Eine Besprechung / Rezension von Uwe Taechl
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Inhalt:
Die Collectors haben der Menschheit ziemlich zugesetzt und nun ist es an der Zeit zurückzuschlagen. Diese Aufgabe fällt einem ehemaligen Gefangenen der Feinde, einem gealterten Priester der Church of Stars und einer ehemaligen Raumpiratin zu. Sie erfahren auf unterschiedlichen Wegen, dass die Collectors keine Einheit sind und dass Operation "Vade Retro" die Möglichkeit sein könnte, um sie zu besiegen. Mögen die Götter mit ihnen sein.
Cover:
Der Verweis auf die Justifiers ist verschwunden, stattdessen sehen wir nun einen rötlich leuchtenden Weltraumausschnitt samt Sonnenaufgang über einem Planeten. Ein stimmungsvolles SciFi-Cover, wobei noch mehr Designübereinstimmung mit dem ersten Teil wünschenswert wäre.
Setting und Stil:
Der Roman springt von einem Ende des Weltalls zu anderen, spielt auch auf der Erde des Jahres 3042 und schafft so einen epischen Rahmen für den Roman. Unterschiedlichste Rassen stehen sich gegenüber oder arbeiten zusammen und werden beherrscht von Konzernen und der Church of Stars. Der genau herausgearbeitete Hintergrund könnte kaum ausführlicher sein, dies drückt sich auch im ausführlichen Anhang des Buches aus. Ein Setting, das sich dem Leser erschließt, in dem er sich schnell zu Hause fühlt und mit dessen neuen, futuristischen Regeln er gut zu Recht kommt.
Die fast 600 Seiten lesen sich leicht und locker. Die ideale Leseunterhaltung in der man sich gut verlieren kann. Zwar kommt es zu einer gehäuften Ansammlung fremder Namen und Begriffe, doch da dies zum Genre durchaus dazugehört, dürfte dies nicht wirklich überraschen oder abschrecken. Die abwechslungsreichen Sichten auf die Handlung, die im Ende sinnvoll zusammenfließen lockern die Handlung gut auf und führen zu vielen kleinen, abgeschlossenen Kapiteln.
Charaktere:
Die Handlung dreht sich zum großen Teil um die drei Hauptcharaktere, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Ein ehemaliger Gefangener, der den Collectors unfreiwillig helfen soll, ein Priester, der sich eigentlich auf seine Rente freut und eine Piratin, deren Piratentage plötzlich enden. Umgeben sind sie von vielen interessanten Gestalten, die dazu beitragen, dass man der Geschichte abnimmt, alle bevölkerten Welten zu betreffen. Allzu sehr darf man sich allerdings nicht an die Charaktere gewöhnen, da es im Weltall alles andere als friedlich zugeht. Man kann sich nie sicher sein, wen es im nächsten Kapitel noch geben wird und selbst dann gibt es in den Weiten des Weltalls noch Möglichkeiten, dem Tod von der Schippe zu springen.
Geschichte:
Ein großartiger Abschluss des Zweiteilers, der an Spannung, Überraschungen und epischen Ausmaß kaum Grenzen kennt. Die Menschheit steht vor einem Problem und versucht es mit aller Macht zu lösen. Neue Gegenspieler tauchen auf, alte Gegner bekommen neue Rollen und alles ist in Bewegung. Eine spannende Zeit, in die Markus Heitz uns entführt. Es tauchen interessante Fragestellungen auf, mit denen man sich selbst auseinandersetzen kann. Leichte bis mittelschwere SciFi-Unterhaltung, die einen in Tiefen führt, wenn man sie lässt.
Fazit:
Markus Heitz ist ein sehr schönes Beispiel für Space Operas gelungen. Eine Welt voller Hintergrund, in der an jeder Ecke etwas passiert. Trotzdem behält Markus Heitz alle Fäden gekonnt in der Hand und führt sie und den Leser zum gebündelten Finale, das definitiv überraschen dürfte. Eine Leseempfehlung für Liebhaber epischer Geschichten, die sich gerne in die Tiefen des Weltraums entführen lassen. Action, Spannung und religiöse Elemente geben sich die Klinke in die Hand. Weitere Romane aus der Justifiers-Reihe und das Rollenspiel für diejenigen, die selbst in die Welt eintauchen wollen, sind als Ergänzung definitiv ebenfalls zu empfehlen.