Reihe: Oksa Pollock, Band 1 |
Oksa Pollock ist ein zwölfjähriges Mädchen, das in Frankreich aufgewachsen ist. Nun zieht sie mit ihrer Sippe und einer befreundeten Familie nach England, da ihre Eltern dort ein Restaurant eröffnen wollen. Kaum in England, stellt sie eine Veränderung an sich fest: Sie kann Flammen entstehen lassen! Als dann noch ein komischer blauer Fleck auftaucht, weiht ihre Großmutter sie ein und Oksa wird fast umgehauen von neuen Ereignissen, die mit diesem Mal auf ihrer Haut verbunden sind ...
Ihre Großmutter kommt aus einer Parallelwelt mit Namen Edefia und ist eine Huldvolle, die man auch als Königin bezeichnen könnte. Durch dasbesondere Zeichen auf Oksas Körper steht fest, dass das Mädchen die nächste Huldvolle werden wird. Und so muss sie nun neue Fähigkeiten erkennen und lernen sie anzuwenden. Während sie mit diesen neuen Kenntnissen immer besser zurechtkommt und mit ihren Begabungen richtig umgehen lernt, gibt es an ihrer Schule einen Lehrer, der es besonders auf sie abgesehen hat. Anfangs wurde der Pädagoge von Oksa einfach ignoriert, da sie ja für weitaus Wichtigeres bestimmt ist, als sich mit einer Lehrkraft herumzuärgern. Doch dieser findet immer wieder neue Methoden, um sie und ihren besten Freund Gus herauszufordern, bis Oksa irgendwann der Kragen platzt!
Von Anfang an war ich von Oksa und ihrer Geschichte gefesselt. Nur als sie von Edefia erfuhr und ich Bekanntschaft mit den ersten Anderswesen machte, war mein erster Gedanke: abgedreht und kindisch, selbst für Fantasy!
Aber nach dem ersten und zweiten skeptischen Blick meinerseits las ich weiter, denn die Geschichte fesselte mich doch zu sehr, als dass ich durch ein paar seltsam benannte Wesen meine Finger von dem Buch hätte lassen können.
Trotz der fesselnden Handlung ist das ganze Geschehen leider etwas zu oberflächlich gehalten, was daran liegen mag, dass es fast durchweg nur um Oksas "Ausbildung" zur Huldvollen geht und sich ansonsten kaum ein spannender Handlungsstrang herausbildet. Zwischendurch gibt es dramatische und auch teils traurige Augenblicke, aber die waren, zu meinem persönlichen Leidwesen, immer sehr kurz. So entwickelte sich kein richtiger Spannungsbogen, da Oksas "Lehre" im Vordergrund stand, und sich der Roman dadurch wie ein Stundenplan las, bei dem man abhaken konnte, was sie wieder Neues erlernt hatte, unterbrochen durch ein paar teils dramatische Szenen.
Durch diese Vorbereitung auf Edefia lernte ich Oksa sehr gut kennen, aber ich wurde nie ganz warm mit ihr. Eine Grundspannung war trotzdem immer vorhanden, da ich ständig mit Oksa mitfieberte, wenn sie etwas Neues entdeckte oder lernte. Und durch dramatische Ereignisse, die zwischendurch geschahen, schwoll die Spannung zumindest ab und zu etwas an. Leider war das Ende etwas zu abrupt. Aber andererseits macht es dadurch umso mehr Lust auf den nächsten Teil, der hoffentlich sehr bald kommt.
Der Roman erstaunte mich immer mehr, je weiter ich in Oksas Welt eintauchte. Die Autorinnen haben ein wunderschönes Werk erschaffen mit viel Fantasy und manch einem Mädchentraum! Alle Figuren und Wesen wurden sehr gut vorgestellt, sodass ich mir von jedem Einzelnen ein Bild machen konnte. Nur bei den fantastischen Geschöpfen war es manchmal etwas schwer, da es einfach zu viele waren. Aber das bremste meinen Lesefluss nicht im Geringsten. Der Schreibstil ist für Jugendliche angemessen und sehr einfach gehalten. Die Sätze sind nicht zu lang und nicht mit vielen Nebensätzen verschachtelt.
Fazit:
Ein schöner Fantasieroman für die jüngere Leserschaft, aber auch für den ein oder anderen Erwachsenen!
Die Oksamania hat mich nun auch in ihren Bann gezogen. Ich gebe diesem Werk vier Sterne und freue mich schon auf den nächsten Teil.