Reihe: Band 3 Eine Rezension von Sandy Härtling |
Die Autorin:
Rachel Ward wurde 1964 geboren und wuchs in der Grafschaft Surrey, südlich gelegen von London, auf. Später studierte sie Geografie in Durham. Erst mit 40 Jahren widmete sie sich dem Schreiben. Ihr Debütroman “Numbers – Den Tod im Blick” wurde bis dato für mehrere Buchpreise sowohl nominiert als auch ausgezeichnet. Rachel Ward lebt mit ihrem Mann, ihren Kindern und Katze Ella in Bath, England.
Buchinhalt:
Jem ist 15 Jahre alt und wird seit dem Drogentod ihrer Mutter vor 8 Jahren von einer Pflegefamilie zur nächsten geschoben. Keiner will sich dem Mädchen so richtig annehmen. Als ob das nicht schon schwer genug ist, muss sich Jem mit einem Geheimnis rumquälen, dass sie völlig isoliert. Das junge, scheue Mädchen vermeidet es sich mit ihren Mitmenschen zu befassen. Denn jedes Mal, wenn sie nur in die Augen ihres gegenüber schaut, taucht eine Zahl auf. Es ist das Datum an dem die Person sterben wird. Anstatt es als eine Gabe zu sehen, ist es für Jem ein Fluch der ihr Leben zerstört. Doch dann lernt sie einen Jungen, genannt Spinne, aus der Schule näher kennen. Und natürlich sieht sie sein Todesdatum und will nichts wie weg…sich von ihm fernhalten. Doch Spinne, der davon ja nichts ahnt, lässt sich nicht so leicht abwimmeln. Und so kommt es, dass Jem und Spinne mehr und mehr Zeit miteinander verbringen. Eines Tages führt ein Ausflug der beiden sie zum London Eye. Und während sie in der Warteschlange am Eingang stehen, erscheinen vor Jems Augen die Todesdaten der anderen Wartenden. All diese Menschen haben eine schreckliche Gemeinsamkeit: sie alle sterben noch an diesem Tag. Verständlicherweise gerät Jem in Panik. Sie will schnellstens verschwinden und zerrt ihren Freund weg. Kaum haben sie diesen Ort hinter sich gelassen, geschieht das Unglaubliche. Das London Eye fliegt vor ihren Augen in die Luft. Jem und Spinne sind geschockt und laufen panisch davon. Doch sie haben jede Menge Augenzeuge beim Verlassen der Touristenattraktion gehabt. Von nun an gelten sie als Verdächtige und sind auf der Flucht. Doch gibt es ein Entkommen vor der Polizei und vor allem vor Spinnes Todesdatum?
Persönliche Meinung:
“Numbers” ist ein Jugendthriller ab 14 Jahre. Die Geschichte wird aus Jems Sicht erzählt. So fühlt es sich für den Leser an, als ob die Protagonistin einem als Gesprächspartner gegenüber sitzt und ihre Erlebnisse schilderte. In dem Debütroman von Rachel Ward geht es im Jargon recht ruppig zu. Zunächst wirkt dieser deshalb auch verwirrend auf den Leser. Wenn man sich jedoch auf die Geschichte konzentriert und dem sozialen Hintergrund der beiden Protagonisten öffnet, tritt dieses Manko in den Hintergrund. Die Protagonisten Jem und Spinne haben wortwörtlich ihr Herz auf der Zunge. Sie kommen schnodderig und aufmüpfig rüber. Jedoch sind beide gerade deshalb so glaubhaft und realistisch.
Die Autorin hat mit Jems Gabe nicht nur das Fantasy-Genre betreten, sondern durch den packenden Erzählungsstil auch das Thriller-Bereich gekonnt abgedeckt. Themen wie Mobbing, Rassismus, soziale Ausgrenzung und vor allem Einsamkeit wurden in der Gesamthandlung sehr gut umgesetzt.
Fazit: “Numbers” macht nachdenklich und erinnert daran was Vertrauen, Freundschaft und Liebe bei Menschen bewirken können. Bis zum Ende hat mich die Geschichte begeistert und mitgerissen. Und der Showdown hat mich nochmal geschockt. Dem 2. Band “Numbers – Den Tod vor Augen” sehe ich mit Spannung entgegen.