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Titel: NOVA RPG Basisbuch 2. Edition Eine Besprechung / Rezension von Andre Skora |
Nun liegt die zweite Edition des NOVAbasisbuch vor. Also ist es an der Zeit einen genaueren Blick in dieses zu werfen. Das ganze kann als Hardcover oder als PDF erworben werden. Den Anfang des ganzen macht nicht wie üblich das Inhaltsverzeichnis sondern eine Kapitelübersicht. Diese fasst kurz und knapp zusammen was den Leser erwartet und gibt erste Einblicke. Anschließend folgt ein kurzer Einblick in „Was spielst Du in NOVA?“. Bevor es zum ersten Kapitel geht, folgt ein gut strukturiertes Inhaltsverzeichnis.
Zum Inhalt:
Das Basisbuch ist in drei Kapitel unterteilt, welche von einigen Kurzgeschichten und Abenteuern aufgepeppt werden. Dem ganzen folgen die Anhänge wie etwa Datenblätter. Um einen genaueren Eindruck zu erhalten gibt es nun einige Einblicke in die entsprechenden Kapitel.
Kapitel I – Genesis
Den Anfang macht ein Zeitstrahl. Dieser liefert einen Überblick über die wichtigsten Ereignisse und Geschehnisse vom 21. bis ins 27. Jahrhundert. Die dann folgende Kurzgeschichte „Im Licht und Schatten“ sorgt für einen ersten und guten Einblick in die Spielwelt von NOVA.
Die Zentrale Sphäre vermittelt durch Ereignisberichte wie die Heimat entstanden ist und sich entwickelt hat. Dabei wird auch ein Blick auf andere Völker und deren Geschichte geworfen und wie sich diese in Hinsicht auf die humanoide Rasse verhalten. Das ganze wird durch Charakterbilder und -beschreibungen aufgewertet. Weiterhin wird man über die Organisationen, der Befürworter und Gegner informiert. Dabei wird ebenfalls auf deren Ziele und Geschichte eingegangen.
Anschließend wird sich der Exaspähre gewidmet. Hier wird ebenfalls auf das Mittel der Ereignisberichte und Unterhaltungsfetzen zurückgegriffen. Jedoch geht es jetzt eher um Maschinen, Replikanten usw.. Ebenfalls finden hier die Charakterbilder der entsprechend anzutreffenden Rassen Einzug in den Text.
Das Marginum beschreibt Randwelten und das dortige Leben zwischen ausbeutenden Konzernen, Astropiraten und den Herrschenden. Dabei gibt es einen kleinen Blick auf Sekten. Das oben beschriebene Design findet auch hier Ansatz.
Als nächstes folgt der Abschnitt Der Spielercharakter. Hier geht es nun darum sich seinen NOVA Charakter zu erschaffen. Zuerst wählt man einen der dreizehn Basistypen aus. Wenn der Basistyp gewählt wurde geht es an den Hintergrund, wie etwa Reichszugehörigkeit, ID-Card Daten, Name, Größe, usw.. Nachdem man seine Charakterdaten ausgewählt hat kümmert sich das Basisbuch nun um den Charakterhintergrund. Hier kann man vom Geburtsort über schulische Bildung bis zum Werdegang, Beziehungen und Hobbys seinen SC ausschmücken.
Wenn man dieses erledigt hat, geht es darum seinen SC Charakterwerte zu verpassen. Diese Werte sind in Eigenschaften wie etwa Mut und Intelligenz sowie Kenntnisse wie etwa Akademik, Technik und Kampf unterteilt.
Wenn dann diese Eigenschaften und Ausschmückungen des SC erledigt sind, widmet sich NOVA der eigentlichen Charaktererschaffung. Hier bekommt der zu entwickelnde SC Leben eingehaucht, sprich die Spielwerte werden ermittelt. Dabei kommen einige Tabellen, welche durch ihren Kontrast gut lsebar und entsprechend eingeteilt sind, zum Einsatz. NOVA bietet allerdings mehrere Möglichkeiten der Charakterentwicklung an, so stehen während dieser auch Module zur Verfügung. Dieses sind Optionen die man wählen kann, die aber nicht zwingend erforderlich sind. Das hängt zum einen von der Gruppe, zum anderen von der Spieltiefe die die Gruppe plant ab.Die komplette Entwicklung des SC wird durch einen entsprechenden Erklärcharakter namens Seth unterstützt.
Kapitel I widmet sich dann dem Spielsystem. Dieses ist schnell und einfach erlernbar, denn NOVA setzt auf ein W6 System. Das System hat genügend Platz für Regeln wie automatischer Erfolg oder Kombinationstests.
Kapitel II – Kosmos
Im zweiten Kapitel wird sich detaillierter der Spielwelt von NOVA gewidmet. Dabei geht man genauer auf die in Kapitel I bereits erwähnten Sphären ein. Den Anfang macht auch hier die Zentrale Sphäre welche ich hier genauer beleuchten werde. Die Exaspähre und das Marginum werden weiter unten nur kurz besprochen.
Komme ich also nun zur Zentralen Sphäre. Am Beispiel von zwei Regierungsoberhäuptern wird die Entstehung der Zentralen Sphäre beschrieben. Dabei wird aufgezeigt was für ein schmutziges Geschäft Politik ist. Folgend wird ein Blick auf die Gesellschaft geworfen. Dort stösst man auf eine Mischung aus heute bekannte Formen von Demokratie (USA, Deutschland), Bürgerkontrolle (STASI) und Meinungsmache (Berlusconi’s Medienimperium). Wer das verkraftet hat, bekommt einen Überblick über das Militär und die anderen Sicherheitsorgane. So werden einzelne Sondereinheiten bzw. Gruppierungen kurz beschrieben und die Aufgaben dieser näher gebracht.
Nach diesen Einblicken in die Zentrale Sphäre bringt das NOVAbasisbuch uns die am meist verbreitetsten Charaktertypen Terraner, Kybernet und Marsmutant näher. Dabei wird auf sozialen Umgang, Aussehen, Zitate, Berufe und einiges mehr eingegangen.
Nachdem auf die Terraner geschaut wurde, wird nun ein Blick auf das Ordrul-Reich mit den Metonoiden als Bewohner, welche schuppenüberzogenen Kaltblüter-Reptilienwesen sind, geworfen. Diese Reptilien leben in Sitten zusammen und haben sich im Laufe ihre Geschichte einiger Machtkämpfe, sozialer Unordnungen und Entwicklungen hingegeben. Nachdem sich dann die Gesellschaft beruhigt und entwickelt hatte, erfolgte der Erste Kontakt mit den Syndikat, den Terranern. Beide Seiten machten dann durch Austausch von Wissen und auch durch die Sendung von gesellschaftlichen Führungspersönlichkeiten einen Sprung in der Entwicklung. Nach dieser Abhandlung folgt ein Blick auf die Religion der Metonoiden, wobei man auch auf besondere Rituale und Kultorte eingeht. Als nächstes folgt dann der Blick auf die einzelnen politischen Feldern gefolgt von der Technikbeschreibung. Ebenfalls werden die Sicherheit und das Militär mit ihren Besonderheiten beschrieben. Zum Abschluss des Metonoiden Abschnittes folgt ein Blick auf Beispielcharakterbeschreibungen.
Kapitel II hält nach zwei weitere Völkerbeschreibungen, die nach den oben aufgeführten Schema abgehandelt werden bereit. Zum Schluss von Zentrale Sphäre wird die Geschichte einer Sondereinheit beleuchte, welche für den richtigen Abschluss sorgt.
Als nächstes wird sich der Exasphäre gekümmert. Dieses ist ein besonderes Bündnis aus weiteren Rassen und Völkern die sich gefunden haben. Die Beschreibungen die man hier vorfindet sind in ihrer Abhandlung der der Zentralen Sphären gleich. Hier wird also auf die Geschichte, Religion sowie auf Militär und Sicherheit eingegangen und mit Charakterumschreibungen abgerundet.
Als letztes wird ein Blick auf das Marginum geworfen. Das sind die äußeren Kolonien, Konzernkolonien und Piratenbünde. Dabei erwarten einem hier der wie auch in den beiden anderen Sphären benutzte Erklärungsstil. Auch die Charakterumschreibungen fehlen nicht.
Den Kapitelabschluss beschert die Kurzgeschichte Todlicher Tanz, die hervorragend die Atmosphäre von NOVA widerspiegelt.
Kapitel III – Elemente
Wer die ersten beiden Kapitel gelesen und einen SC der sich im NOVA Universum auskennt entwickelt hat, wird festgestellt haben, das noch einiges fehlt, den noch ist der SC nackt. Denn Ausrüstung wie etwa medizinische und technische Ausrüstung, deren Legalität, Strafen für unerlaubten Besitzt oder deren Beschaffung machen den Anfang im dritten Kapitel. Dabei erhält der NOVA-SC sehr viel Spielzeug an die Hand. So dass fast jeder Wunsch erfüllbar sein dürfte.
Nachdem die SC nun mit jede menge Spielzeug bedacht wurden, wirft das Basisbuch nun einen genaueren Blick auf das Thema Kampf. Dabei wird mit Hilfe vom Seth, den Beispielcharakter und Gastgeber hier im Buch, viele verschieden Kampfsituation durchgegangen und deren Abhandlung und Abwicklung am Spieltisch besprochen. Durch den hohen Detailreichtum an Kampfsituationen sollte eine sehr hohe Abdeckung erreicht sein. Wenn es aber zu einer nicht erwähnten Situation kommen, sind die Regeln von NOVA sehr einfach und sollten auch dort Anwendung finden.
Nachdem es um Kampf ging, wird es an der Zeit den Charakteren auch das entsprechende Kampfrüstzeug an die Hand zu geben. So folgen nun Waffen und Panzerungen. Dieser werden detailliert beschrieben und teilweise per Grafik dargestellt. Abschließend wird das ganze wird dann gruppenspezifisch mit allen benötigten Angaben in Tabellen aufgeführt. Kybernetik und Mutationen folgen danach. Der Aufbau folgt hier dem Schema wie bei Waffen, allerdings fehlen hier die Grafiken, dafür sind die Beschreibungen ein wenig ausführlicher. Fähigkeiten werden dann als nächstes beschrieben, darunter fallen z.B. Sprachfähigkeiten. Dieser Abschnitt ist kurz und präzise gehalten.
Frei nach dem Motto „Das wichtigste kommt zum Schluss“ wartet das NOVAbasisbuch nun mit Raumschiffen auf. Hier geht es aber nicht nur um die großen und kleinen Flugkörper die das Weite des Universums fleckig machen sondern auch um deren Technik, die Entwicklungen dieser Art der Fortbewegung, um die eingesetzten Waffentechnologien und so weiter. Dabei wird auch ein Auge auf einige Schiffe geworfen und diese grafisch dem Leser näher gebracht. Das ganze wird abschließend mit entsprechenden Tabellen abgerundet.
Kapitel III findet ebenfalls mit einer Kurzgeschichte den richtigen Abschluss.
Pforte Meropis und Nanodämmerung
Das ist ein kleiner Bonus der sich nach all dem Regeltexten im Basisbuch befindet. Hier wird ein Hintergrund beschrieben und ein entsprechendes Einsteigerabenteuer geboten. Um nicht zu spoilern gehe ich an dieser Stelle auf dieses nicht näher ein!
Anhang
Der Abschluss des NOVAbasisbuches wird durch den Anhang bestritten. eingeläutet. Hier gibt es den Charakterbogen, Schiffspapiere und ein Stichwortverzeichnis.
Mein Fazit:
Mit dem NOVAbasisbuch in der zweiten Edition ist Daniel Scolaris und seinem um sich geschnürten Team und dem Prometheus Games Verlag ein sehr guter Wurf gelungen. Die gebotenen Texte lesen sich hervorragend und vermitteln einem oft das Gefühl als ob man sich mittendrin befindet. Das liegt zum einem am interessanten Hintergrund und der Wahl der Erzählform und zum anderen das auf lange Erklärungstexte verzichtet wurde. Die Illustrationen sind gut platziert und passen hervorragend zum Sci-Fi Hintergrund von NOVA. Das Regelsystem ist einfach gehalten und somit schnell erlernbar, was es auch Einsteigern erleichtern sollte. Die gewählten Kontraste bei Tabellen und bei einigen Textpassagen sind vom Kontrast her genau richtig und sorgen nicht für Kopfschmerzen oder Augenkneifen. Die Beschreibungen der Ausrüstungsgegenstände ist kurz aber präzise gehalten, was mehr Platz für den Hintergrund sorgt. Das Inhalts- und das Stichwortverzeichnis sind gut gegliedert. Der Charakterbogen ist gut ausgebaut und sorgt für eine gute Übersicht. Die Idee mit dem Erklärcharakter ist zwar nicht neu, wobei Seth seinen Job gut macht und ab und an gute Hilfe leistet. Allerdings stößt man ab und an auf „alt bekanntes“, ob es nun Orte, Namen oder politische Sachverhalte der letzten Jahre waren. Klar ist NOVA ein Rollenspiel und nicht die Neuerfindung der Science-Fiction, dieses behauptet es auch nicht, aber es sorgt bei mir für den ein oder anderen Augenroller.
Nichts desto trotz habe ich das NOVAbasisbuch sehr gerne gelesen und auch mit Genuss meinen Spielcharakter entwickelt und ein kleines Senario gespielt. Was ich feststellen durfte, ist das man bei mehrmaligen lesen, der knapp über fünfhundert Seiten, immer wieder was neues entdeckt und so wird es mich auch in Zukunft öfters ins NOVAversum verschlagen.
4,75 von 5 Exasphären!
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