Reihe: Nocturne City, 1. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Mit dem ersten Roman um die unbekannte Stadt Nocturne City startet der Lyx Verlag eine vierteilige Reihe unter dem Namen "Schattenwölfe". Die junge Autorin Caitlin Kittredge führt eine neue Heldin ins Spiel der Mystery-Romane. Der Name der Werwolf-Einzelgängerin lautet Luna Wilder.
Luna ist eine Insoli, aber auch Polizistin, Kriminalbeamtin in der Mordkommission der Stadt. Kaum einem ist der Umstand bekannt, dass sie in ihrer Jugend von einem Werwolf angefallen und gewandelt wurde. Sie lief damals ihrem Peiniger davon und gilt nun unter den Werwölfen als Insoli, Abtrünnige. Seit diesem Zeitpunkt fürchtet sie jedoch jeden Vollmond, der sie in eine unkontrollierbare Bestie verwandelt. Wie viel lieber wäre sie doch ein normaler Mensch. Ihre Großmutter und ihre Base Sunny als Hexen machen ihr das Leben nicht einfacher, wenn sie sich mal wieder einmischen.
Nocturne City benötigt besondere Polizisten, denn hier leben viele Hexen und Werwölfe. Gerade aber die Rudelwerwölfe jagen und verachten die Insoli. Daher lebt Luna sehr gefährlich. Dennoch, oder gerade deswegen, kann sie eine sehr hohe Erfolgsquote in Bezug auf aufgeklärte Verbrechen vorweisen. Als Polizistin ist sie daher unter ihren Kollegen sehr gut angesehen.
Die Stadt wird auf der abgedruckten Karte recht anschaulich dargestellt. Es fällt dabei leicht, zumindest grob den Weg, den die Heldin nimmt, zu verfolgen.
Luna wird zu einem besonders grausamen Mord gerufen. Die Leiche einer jungen Werwölfin wurde bestialisch zugerichtet. Luna ist schwer getroffen. Sie folgt den Spuren, die der Mörder hinterlassen hat. Allerdings ist die Spur, der sie folgt, nicht jedem genehm. Zu viele einflussreiche Personen haben Dreck am Stecken und die Spur könnte direkt zu ihnen führen. In der Folge verliert Luna Wilder ihren Arbeitsplatz. Dabei lernt sie Dmitri Sandovsky kennen, der nebenbei Werwolf und Biker ist und auch andere Qualitäten vorweisen kann. Der Dealer und Zuhälter ist ein zwielichtiger Kerl, aber dennoch sehr charmant. Sie versucht, nicht seinem Charme zu erliegen. Und während sie versucht die Unschuld von Dmitri zu beweisen, geschehen weitere Morde. Ein brutaler Serienmörder treibt weiterhin sein Unwesen. Und er ist jemand, der sich mit schwarzer Magie auskennt.
Die Ermittlungen führen in verschiedene Richtungen und ebenso in die Reihen der Polizei. Luna wird bei der Polizei herausgeworfen, Dmitri stirbt ...
Schicksalsschläge, die man nicht so einfach wegsteckt. Natürlich ist die Polizistin (ersatzweise der Polizist), der bei der Polizei ein unrühmliches Ende findet, ein gängiges Mittel, um eine von Rache getriebene Person in den Vordergrund zu stellen. Aber, hey, wer liest das nicht gern. Wird doch gerade die geweckte Erwartungshaltung voll befriedigt. Die Ich-Erzählerin nimmt uns dabei mit in ihr Gefühlsleben, das aber manchmal ein wenig aufgesetzt wirkt. Alles in allem ist es ein packender Krimi mit phantastischem Einfluss in einer fremden Stadt, die auf keiner Karte der Welt zu finden ist.