Gratis-Comic-Tag 2012 Nocturnal Nemesis Grimoire Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Die Geheimorganisation "Die Gemeinschaft der Masken" macht Jagd auf Vampire und versucht diese mit allen verfügbaren Mitteln und ohne jedliche Rücksicht auf Verluste zu töten. In der vorliegenden Leseprobe des Berliner Comic Culture Verlages wird einer der Blutsauger in einem Dorf gesucht, welches dann auch ohne langes Überlegen samt Bewohner niedergemacht wird. Der Kampf zwischen Menschen, Vampiren und Werwölfen steht im Mittelpunkt der recht dunkel ausstaffierten Geschichte. Von der Leseprobe allein wird man nicht recht schlau, neben der brutalen Dorfszenerie gibt es noch ein Treffen zwischen zwei homosexuellen Vampiren, ohne das einem der Zusammenhang klar würde. Hier hat der Comic Culture Verlag jedoch vorgebaut und auf ganzen zwei Seiten die Hintergründe und die Vorgeschichte von Nocturnal Nemesis niedergeschrieben. Ein großes Lob hierfür, solch Umstände machen die wenigsten Verlage, obwohl dies vermutlich ein inniger Leserwunsch ist. Grundsätzlich erreicht die Leseprobe das, was sie soll - neugierig auf den kompletten Comic machen.
Nach einer kurzen Zwischenszenerie, in der wohl Zeichner und Mitarbeiter des Verlages gezeigt werden, wie sie über die GCT-Ausgabe diskutieren, folgt der Manga Grimore aus der Feder von Marika Herzog. Hier geht es um mehrere Freunde, die mehrere Artefakt finden müssen, um einen langen und brutalen Krieg endlich zu beenden. Geleitet werden sie dabei von einem uralten und legendären Zauberbuch namens Grimore. Während ihrer Suche kommt ihnen ein Vogelmonster in die Quere (das Tier wird laut Text "Vogelmonster genannt, sieht aber einem Drachen zum verwechseln ähnlich. Wohl wollte man das Wort "Drachen" nicht zu oft verwenden) und muss ich gegen dessen Angriffe erwehren.
Großformatige Panels sind wunderbar, wenn man sie gut zu nutzen weiß. Grimore jedoch birgt hier zwei Schwachstellen. Einerseits sind die Zeichnungen analog der Panelgröße nicht detailiert genug und wirken so einfach nur nach oben skaliert. Zweitens vermeidet Herzg schraffierte Flächen und Abgrenzungen, so daß man innerhalb des Panels es nicht so leicht hat, auf einem Blick das Geschehen zu erfassen. Es mag beabsichtigt sein, so die Lesegeschwindigkeit erheblich herabzusetzen, schön finde ich es persönlich nicht.