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Titel: Die silberne Magierin Eine Rezension von Christel Scheja |
Die Geschichte um „Die Geheimnisse des Nicholas Flamel“ war auf sechs Bände konzipiert und Michael Scott hat es auch tatsächlich geschafft, die Saga in „Die Silberne Magierin“ zu einem zufriedenstellenden Ende zu führen und den Kreis zu schließen.
Nur eine Woche ist vergangen seit Josh und Sophie mit einer ihnen völlig fremden Welt konfrontiert wurden. Die Zwillinge mussten erfahren, dass sie Auserwählte in einem epischen Kampf zwischen Gut und Böse sind und sich nicht nur den offensichtlichen Gefahren stellen, sondern auch Lügen und Intrigen. Vor allem Josh hat sich zunächst von den freundlichen Worten eines Doktor Dee einfangen lassen, während Sophie weiterhin dem Ehepaar Flamel vertraut hat. Durch die beiden sind sie in eine Konfrontation hineingezogen worden, die bereits seit Jahrtausenden besteht und haben von der Bestimmung der Zwillinge erfahren. Nach einer rasanten Ausbildung müssen sie sich nun fern ihrer Heimat und Zeit in Danu Talis ihrem ganz eigenen Schicksal stellen – und das ist nicht gerade einfach, denn ihre Eltern entpuppen sich ebenfalls als Teil des großen Spiels, das auch den Fortbestand der Menschheit gefährden kann. Noch ahnen sie nicht, dass Freunde zu Feinden geworden sind um umgekehrt. Derweil bleibt den Flamels nicht mehr viel Zeit um etwas zu tun, haben sie doch ihre Unsterblichkeit verloren. In den letzten Stunden ihres Lebens wollen sie, dennoch nicht untätig sein, sondern ihren Teil zur Rettung der Welt die sie kennen und lieben beitragen und wagen sich deshalb zusammen mit Freunden nach Alcatraz, um endlich den Monstern den Garaus zu machen, die sich dort eingenistet haben...
Natürlich ist die Handlung von „Die silberne Magierin“ nur noch zu verstehen, wenn man die anderen Romane gelesen hat, aber das ist bei den meisten Abschlussbänden einer Saga so. Stimmt diese Voraussetzung steht dem Lesespaß jedenfalls nichts mehr im Wege. Man merkt, dass Michael Scott die Fäden in der Hand hält und genau weiß, wie sich das Schicksal der Personen auflösen wird. Dabei wartet er mit einer unkonventionellen aber logischen und konsequenten Auflösung auf, die zusätzlich einige Fragen beantwortet und den Kreis schließt. Man nimmt nicht gerne Abschied von den Helden, die einem inzwischen ans Herz gewachsen sind, wird aber dennoch versöhnt, da die Geschichte absolut in sich stimmig ist, ohne allzu sehr in Klischees zu baden. Die wichtigsten Figuren haben mittlerweile Profil entwickelt, zeigen Stärken, Schwächen oder ungewohnte Facetten ihres Seins, so dass sie noch einmal überraschen dürfen und so sehr menschlich wirken. Noch einmal vermischt der Autor gekonnt die Mythen der Welt miteinander und gibt den legendären Figuren Raum, um sich zu entfalten und überraschende Wendungen einzubringen, mit denen man nicht rechnet. Letztendlich kann man am Ende nicht einmal sagen, wer gut und wer böse ist – die Grenzen haben sich mittlerweile gut verschoben und einige Charaktere ihr wahres Gesicht gezeigt. Daher möchte man das Buch gar nicht aus der Hand legen, so spannend ist es. Und das liegt nicht nur an den gut gesetzten Actionmomenten oder Andeutungen, die sich durch das Buch ziehen.
„Die silberne Magierin“ kommt eine Geschichte die rundum Spaß macht und zwar einmal mit Bedauern, dann aber auch Zufriedenheit zurücklässt, denn die Serie um „Die Geheimnisse des Nicholas Flamel“ ist absolut in sich stimmig, atmosphärisch und bleibt bis zuletzt spannend.