Reihe: Die Nebelgeborenen, Band 2 Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Nach dem Sturz des obersten Herrschers ist das gesamte Reich zusammengebrochen. Elant regiert nun als König in Luthadel, doch allen ist bewusst, dass die Zeit erkauft ist. Vin, seine Gefährtin, muss wiederholt Attentäter erledigen und verbrennt dabei das letzte Atrium, jenes Metall, das den Allumanten (den Metallmagiern) die Möglichkeit gibt, einen kurzen Blick in die Zukunft zu erhaschen und sie damit unbesiegbar zu machen. Lange hatten Vin und Elant nach den angeblich unerschöpflichen Atrium Vorräten des obersten Herrschers gesucht, aber nichts von dem sagenhaften Reichtum entdeckt und das Metall ist nun, ein Jahr nach dem Sturz des Despoten, sehr selten geworden. Doch das wissen die anderen Könige des zerfallenen Reiches nicht und schon bald muss sich die Stadt mit zwei Armeen auseinander setzen, von denen jede einzeln groß genug wäre, die Stadt alleine zu erobern. Die einzige Chance, die Elant und seinen Getreuen bleibt, ist, beide Armeen gegeneinander auszuspielen, doch auch dieses gefährliche Spiel wird nutzlos, als eine dritte Armee, bestehen aus zehntausenden von Kolossen, gewaltigen Kriegern eine fremden Rasse, sich der Stadt nähert. Während Luthadel dem Untergang geweiht zu sein scheint, entdeckt Vin, dass der Dunkelgrund, der einst von dem obersten Herrscher gebannt wurde, sich wieder zu regen beginnt und der Stadt und dem Land droht eine viele größere Gefahr als jene drei Armeen.
Nach seinem fulminanten Auftaktband führt Autor Brandon Sanderson seine Trilogie konsequent fort. Man merkt, dass alle drei Bände im Vorfeld konzipiert worden waren und so ist dies hier tatsächlich ein echter Mittelband einer Trilogie und nicht etwa zwei Bände, die man einem erfolgreichen Beginn hinterher geschoben hat. In der ersten Hälfte des Romans erzählt Sanderson vielleicht zu langatmig bzw. verhalten und hätte mehr auf Tempo achten sollen, aber in der zweiten Hälfte wird der Leser entschädigt und wird sogar am Ende mit einer höchst interessanten Wendung zufrieden gestellt. Anderes, auf das ich jetzt nicht eingehen möchte, was allerdings ein wenig zu vorhersehbar, aber das haftet dem Fantasy Genre im allgemeinen an. Gute Unterhaltung bietet der Roman auf jeden Fall. Zwar kommt die Geschichte nicht an den Beginn dieser Trilogie heran, aber gut und flüssig liest sich die Geschichte auf jeden Fall und bei fast 1000 Seiten mag was heißen. Brandon Sanderson ist ganz sicher ein Autor, den man beobachten sollte.
8 von 10 Punkten.