Reihe: Immortal, 6. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Der unsterbliche Halbgott Manannan mac Lir, alias Mac, reist als von Groupies verfolgter Popstar um die Welt. Doch als die Hexe Artemis schottische Elfendörfer mit Todesmagie angreift und eines der Elfenkinder, das unter seinem Schutz steht, beinahe stirbt, muss Mac seine Tournee unterbrechen. Er nimmt den Kampf mit Artemis auf - und weiß nicht so recht, wie ihm geschieht, als er in den Bann der faszinierenden Hexe gerät (Klappentext)
Die Befreiung Tains aus den Klauen des Dämons ist jetzt gut ein Jahr her. Seit dieser Zeit war der musizierende Halbgott und Sidhe-Prinz auf Welttournee. Mit seiner Musik ist er sehr erfolgreich, als Rächer der Witwen und Waisen der Sidhe jedoch eher die Niete, hat er doch seine Arbeit sträflich vernachlässigt. Sein schlechtes Gewissen meldet sich, als er nach Schottland zurückkommt und zu einem Elfendorf gerufen wird. Die Elfen wurden angegriffen und zum Teil ihrer Lebensmagie beraubt. Mac macht sich sogleich auf die Suche nach dem Verursacher. Manannan mac Lir, Sohn des Gottes Lir von dem man viel zu wenig erfährt, hat sich verändert. Auch von seiner Mutter, der sehr auf Schönheit bedachten Sidhe-Königin Niniane, erfährt man nicht viel. In seinem letzten Abenteuer beim Kampf um Tains Freiheit wurde eine große Menge Todesmagie freigesetzt. Einen Teil der Todesmagie nahm er mit seiner Seele auf. Sein Teenagergehabe hat er abgelegt. Ein siebenhundert Jahre alter Halbgott, der eher wie ein junger Mann wirkte, erscheint jetzt wesentlich reifer. Damit einhergehend ist er unzufrieden und die Groupies mit ihrem schnellen Sex sind eher ... lästig.
Die Hexe Artemis hat einen kleinen Sohn, dem von der Dämonin Hekate die Seele geraubt wurde. Artemis, die selbst Dämonengene besitzt, will alles dafür tun, um die Seele wieder zurückzuerhalten. So schließt sie einen Vertrag mit dem Ewigen Malachi. Der Preis ist hoch, denn er will eine große Portion Lebensenergie. Dafür ist er dann gern bereit, ihr ein wenig behilflich zu sein. Auf der Suche nach Lebensenergie begibt sich Artemis in die schottischen Highlands. Den dortigen magischen Wesen stiehlt sie in kleinen Dosen ein wenig Lebensenergie. Dummerweise wird sie dabei erwischt. Sie selbst verbindet in sich Todes- und Lebensmagie. Außerdem besitzt sie Verbindungen zu den vier Elementen. Diese Gegensätze in ihr wirken auf Mac.
Manannan mac Lir erfährt von der frevelhaften Tat und kümmert sich um Artemis. Sie flieht und landet in der Hölle. Er ist hinter ihr her, denn die Hexe müsste vor den Rat der Sidhe gebracht werden. In der Hölle ist seine Magie jedoch wirkungslos. In der "farbenfroh" beschriebenen Unterwelt erlebt Mac viele Abenteuer, mal mit, mal gegen die Hexe. Langsam knistert es zwischen den beiden, doch dauert es recht lange, bis sie sich ihre Liebe gestehen.
Mit Gebieterin der Finsternis drückt Joy Nash der Immortal-Serie wieder ihren ganz persönlichen Stempel auf. Eine spannende Handlung mit gut ausgearbeiteten Handlungsträgern und Nebenfiguren und ein sympathischer Held lassen das Herz der Leserinnen höher schlagen. Die Autorin schafft den Spagat zwischen ernsthafter Geschichte, in der die Frage nach dem Sinn des Lebens anklingen mag, sowie Humor und Erotik, ohne in Pornographie abzugleiten. Andererseits sind einige Beschreibungen recht drastisch.