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Reihe: Nachtkrieger, Band 1 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Dies ist die Geschichte von Ivo de Vassy, der in der Zeit von Wilhelm dem Eroberer diesem dient und für geleistete Dienste ein Gut erhält. Er ist einer von neun nordischen Kriegern, welche die Hexe Cwen vor Jahrhunderten mit einem Fluch belegte. Neun Krieger (es erwarten uns demnach neun Bücher) wollten der Hexe einen Schatz rauben und töteten ihren Sohn. Verdammt, in der Welt der Sterblichen zu leben, sind sie als Gestaltwandler unterwegs.
Ivo, der erste Krieger, wird tagsüber zu einem Adler, um in der Nacht seine menschliche Gestalt anzunehmen. Nach Jahren die Einsamkeit erhält er zur Belohnung für seine Verdienste den Landsitz Alnwick, mit der Maßgabe, die Erbin Alaida zur Frau zu nehmen. Alaida hingegen ist überhaupt nicht davon angetan, sich einem fremden Mann untertänig oder gar als liebende Gattin zu zeigen. Die erste Begegnung mit der jungen Frau amüsiert Ivo. Er hatte ebenda eine verängstigte und schüchterne Frau erwartet und bekommt Zunder. Alaida wird hingegen schnell bewusst, dass sie sich mit ihrem neuen Ehemann irgendwie arrangieren muss. Zumindest so lange, bis die Familie, allen voran Vater und Großvater, aus der Haft und der Ungnade des Königs entlassen werden. Ivo gibt sich freundlich und großzügig. Eigentlich ein prima Mann, wäre da nicht die blöde Angewohnheit, kurz vor Morgengrauen mit seinem Kumpel zu verschwinden. Auf Alaidas drängende Fragen weicht ihr Ivo aus und weigert sich, seiner Frau die Wahrheit zu erzählen. Ivo zur Seite stehen Brand und Ari, die sich in einen Bären bzw. einen Raben verwandeln.
Lisa Hendrix schreibt eindeutig Liebesromane und die Gabe ihrer Hauptpersonen, sich in Tiere zu verwandeln, ist nur ein zusätzlicher Anreiz für diejenigen, die es leid sind, immer nur den üblichen Vampir-Liebesroman-Einheitsbrei zu lesen. Ein weiterer Anreiz ist der geschichtliche Hintergrund, und so wird aus dem Roman ein Mix aus Liebesroman, historischem Roman und Fantasy-Roman. Welcher Teil sich in den Vordergrund schiebt, entscheidet die Autorin von Fall zu Fall. Aber meist ist es der Liebesroman. An vielen Stellen etwas schwülstig, ist der Roman nicht für Männer gemacht. Das Zielpublikum sind eindeutig junge Frauen von der Pubertät bis Anfang vierzig. Da es keine eigentliche Bedrohung von außen gibt, muss sich alles auf den Fluch konzentrieren. Das Ende ist absehbar, genau wie der Anfang klischeeüberladen war.