Serie: Black Dagger, Band 1 + 2 Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Der alt-ehrwürdige Vampir Darius hat ein Geheimnis: Vor 25 Jahren zeugte er mit einer Menschenfrau eine Tochter und nun steht diese unmittelbar vor ihrer Verwandlung in eine Vampirin. Alle Vampire leben zunächst ganz normal und zeigen erst um ihren 25. Geburtstag herum ihre Vampirseite. Zwar ernähren sich (diese) Vampire kaum von Blut, weil es nicht genug Nährstoffe für ihren Metabolismus bietet, aber hin und wieder müssen sie von einem Partner anderen Geschlechts trinken, um am Leben bleiben zu können. Zum Zeitpunkt ihrer Verwandlung allerdings müssen alle Vampire trinken, und zwar von einem Vampir anderen Geschlechts. Darius ist Mitglied der Black-Dagger-Bruderschaft, die verbissen gegen die sogenannten Lesser kämpft, einer Armee annähernd untoter Menschen, die seit jeher danach trachtet, die Vampire auszulöschen und die Menschheit zu übernehmen. Der alte Vampir fragt Wrath, den Anführer der Gemeinschaft, ob er seiner Tochter Beth bei der Verwandlung zur Seite stehen kann, doch dieser lehnt ab. Als Darius kurz darauf durch die Hand der Lesser stirbt, entschließt Wrath sich, den letzten Wunsch seines Freundes zu ehren, und trifft auf die Liebe seines Lebens.
Romantische Vampirbücher - das ist schon beinahe so etwas wie ein eigenes Genre. Neben Stephenie Meyer ist J. R. Ward eine der prominentesten Autorinnen dieses Genres. Auch hier sind die Vampire eigentlich sehr zahm und haben kein eigentliches Interesse daran, den Menschen zu schaden. Die Erzählung um Beth (Darius' Tochter) und Wrath ist sehr flott erzählt und das Buch liest sich eigentlich von selbst. Aus der Sicht ihrer beiden Protagonisten lässt sie den Leser in ihre Vampirwelt eintauchen und spart nicht mit Sex-und-Crime-Elementen. Das wird so ab der Hälfte des Romans ein wenig überstrapaziert, als Beth und Wrath eigentlich überhaupt nicht mehr aus dem Bett heraus kommen und man sich zu fragen beginnt, ob dies am Ende gar kein romantisches Werk, sondern ein Soft-Porno-Roman ist. Dann besinnt sich die Autorin doch zum Glück eines Besseren und zum Ende hin gewinnt die Geschichte wieder an Fahrt und alles findet ein gelungenes Ende.
Dies ist der Auftaktband einer Reihe mit bislang 8 Büchern (deren Bände unverständlicherweise in Deutschland jeweils geteilt wurden - ich dachte, diese Unsitte hätte endlich ein Ende gefunden), der Lust auf mehr macht. Zwar war dieses Buch bestimmt nicht der ganz große Wurf, aber ich bin neugierig, wie die Autorin die Geschichte vorantreibt, und ich bin auch neugierig, wie sie sich als Schriftstellerin weiter entwickeln wird. Die Reihe hat Potential - ganz ohne Zweifel.
6 von 10 Punkten