Serie: Black Dagger, 1. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Mit J. R. Ward hat der Wilhelm Heyne Verlag eine neue Autorin aus den Vereinigten Staaten gewonnen, die im Bereich des erotischen Horror-Romans tätig ist. Gerade in den letzten Jahren finden wir sehr viele Beispiele für diese Romane. Vor allem bei den deutschen Kleinverlagen und Kurzgeschichten-Herausgebern. Diese Veröffentlichungen werden gerne in die Rubrik Frauenromane gesteckt, da es dort um Liebe und Grusel geht, wie es in Heftromanen der Reihen Irrlicht, Mitternacht oder Geheimnisroman immer der Fall ist bzw. war.
Bei Black Dagger geht es um Vampire, die wohl beliebtesten Nachtgeschöpfe in der Literatur, oder könnt ihr euch vorstellen, einen Zungenkuss mit einem Werwolf zu tauschen?
Die Vampire leben unerkannt unter den Menschen und saugen nicht etwa von den Menschen, sondern von ihresgleichen das Blut. Ihr einziger Feind ist ein Mann namens Omega, der mit seinen Leuten, genannt Lesser, Jagd auf die Vampire macht. In der Gemeinschaft der Vampire existiert nur noch ein reinrassiger Vampir, alle anderen sind inzwischen Mischlinge aus Mensch und Vampir, die etwa um den 25. Geburtstag die Verwandlung zum Vampir durchmachen.
Auch der Tochter von Darius steht die Verwandlung bevor. Doch niemand kennt die Tochter, da er immer Abstand zu ihr hielt, da er hofft, sie werde nicht zum Vampir und sollte daher nicht das grausame Geheimnis ihres Vaters kennen lernen. Als Darius durch eine Autobombe eines Lessers stirbt, kümmert sich Wrath um sie. Er als letzter echter Vampir hält nichts von solchen Halbvampiren und will eigentlich nichts damit zu tun haben.
Der Roman ist eindeutig der Auftakt einer Reihe, die aus fünf Romanen besteht. Die Gegner der Vampire werden gar nicht in den Vordergrund gespielt, obwohl sie es sind, die Darius' Tochter mit den Vampiren in Verbindung bringen. Aber auch die kleine Gegenorganisation, die Black Dagger, mit Darius und Wrath als ihren Mitgliedern, treten nicht als eindeutige Handlungsträger auf. Die Autorin lässt spannend die Leserin an einem Auftaktroman teilhaben, in dem sie die Hauptpersonen der nächsten Romane gründlich einführt. Ihr gelingt es, die Personen mit viel Gefühl auszustatten. Mit einem eigenen Willen, den sie durchsetzen wollen, was den Leser dann dazu bringt zu denken: "Nun verdammt, mach doch das oder jenes. Ich erwarte es von dir." Damit hört es sich aber schon auf. Die Personen handeln eben nicht so, wie vom Leser erwartet wird. Dieses widerstrebende Verhalten macht die Handlungsträger so menschlich (wenn man bei Vampiren davon reden kann) und verständlich.