Reihe: Die Waldsee-Chroniken, 2. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Rowarn sitzt im Verlies und keiner weiß warum. Es sei denn, man erinnert sich an den ersten Band der Waldsee-Chroniken - wenn man ihn denn gelesen hat. In Rowarn lauert ein Dämon mit dem titelgebenden Namen Nachtfeuer und sorgt dafür, dass er, Rowarn, sich im Kampf in einen Berserker verwandelt. Zudem ist Nachtfeuer der Mörder seiner Mutter und der Vertraute des Oberbösewichts Femris.
Rowarn wird aus der Zelle entlassen und zu General Heriodon gebracht. Der hatte damals den Befehl gegeben, Rowarns Herrn zu töten. Das ist jedoch nicht alles: Er will Rowarn als Knappen. Jeder Dritte von der Strasse wäre geeigneter als Knappen als ausgerechnet ein Feind. Heriodon müsste ständig darauf gefasst sein, von Rowarn umgebracht zu werden.
Vom Visionenritter Angmor wird Rowarn gerettet und reitet mit ihm weiter. Gemeinsam gelangen sie in das Tal, in dem Lady Arlyn residiert und von guten Kräften beschützt wird. In Lady Arlyns Tal kann man sich erholen, Kräfte schöpfen und gegen Femris in seiner lichtlosen Burg Pläne schmieden. Dabei scheint der einfachste Plan noch der beste zu sein. Rein in die Burg, die Splitter des Artefaktes klauen (übrigens ist Diebstahl, aus welchem Grund auch immer, eine strafbare Handlung - als Anmerkung für die jugendlichen Leser) und wieder raus.
Der Wunsch nach Helden stirbt nie aus, und das vorliegende Jugendbuch bietet genau das. Die Geschichte folgt den Pfaden jugendlicher Helden und ihrer Abenteuer, die so tief sind, dass Wagenräder darin versinken können und man kaum über den Rand sehen kann. Aus diesem Grund enttäuscht der Roman nicht und achtjährige Jungen und Mädchen, die eigentliche Zielgruppe, werden ihren Spaß daran haben. Man erwartet einen Helden, der aus kaum auszumachenden Gründen die Welt retten soll und nebenbei sich selbst finden. Nachtfeuer ist die Geschichte eines Kampfes gegen das Böse, der einfach schief gehen muss, damit im dritten Teil das furiose Spektakel glanzvoll enden kann.