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Titel: Nachtblauer Tod
Eine Besprechung / Rezension von Moon |
Inhalt:
Während der 17jährige Leon auf einer Party ist, wird zuhause seine Mutter ermordet. Sein Vater ist für Kommissar Büscher sofort der Hauptverdächtige und wird verhaftet, Leon kommt bei seinem besten Freund und dessen Familie unter. Leon weiß, dass sein Vater unschuldig ist, doch Büscher hat sich darauf eingeschossen und nimmt auch ihn selbst ins Visier. Daher geht Leon selbst auf Mörderjagd...
Meine Meinung:
„Nachtblauer Tod“ ist der erste Krimi von Klaus-Peter Wolf, der eigentlich für Jugendliche gedacht ist. Aber was für Jugendliche ist, ist auch oftmals was für Erwachsene.
Bei diesem Buch denke ich allerdings, dass nicht mal Jugendliche so naiv denken, wie es der bereits 17 Jahre alte Protagonist in dieser in Bremerhaven spielenden Geschichte ist. Bei Leon hatte ich oftmals das Gefühl, das Drama eines 10 – 12jährigen erzählt zu bekommen, als eines schon fast erwachsenen Jungen. Er hat mich teils so genervt, dass ich das Buch einfach nur weglegen wollte. Einiges ist ja noch nachvollziehbar, z.B. dass ein Mensch, der an die Unschuld eines anderen glaubt, eigene Ermittlungen anstellt. Aber wie, das steht auf einem anderen Blatt. Für mich ist nur wenig seines Verhaltens authentisch, eher der Dramatik willens hochgedreht.
Erleichterung versprach ich mir durch die Perspektivenwechsel zu Kommissar Büscher und seiner Kollegin Seiler. Leider sind diese beiden das pure Klischee. Büscher hat sich sofort auf Leon's Vater eingeschossen und lässt keine weiteren Indizien zu, die auf einen anderen Täter deuten könnten.
Nun, wer dieser Täter ist, lässt sich bereits zu Beginn erahnen, da waren die falschen Fährten des Autors auch nicht verwirrend, sondern eher bekräftigend.
Ich fand die dadurch eingebrachten Personen, ebenso wie die Hauptpersonen, sehr flach und durchscheinend, alles wirkt konstruiert und die Charaktere festgefahren, ohne jede Entwicklung. Auch eine Romanze wurde mit eingeflochten, die allerdings sehr an den Haaren herbeigezogen wirkt.
Das Buch ist für mich sehr vorhersehbar gewesen und wartete mit keinerlei Überraschungen auf, alles ließ nur einen Schluss zu. So fehlte neben interessanten und vielschichtigen Charakteren auch die Spannung.
Auch ist das Ende offen, sodass man, um eine genaue Lösung des Falles zu erfahren, wohl den nächsten Band lesen muss.
Das einzig gute war die Sprache, sie ist sehr einfach und daher lässt sich alles relativ flott und flüssig weglesen. Wäre das Buch kein Rezensionsexemplar gewesen, hätte mich das allerdings nicht zum Weiterlesen motiviert.
Alles in allem bin ich sehr enttäuscht, da ich schon ein Lieblingsbuch dieses Autoren habe und etwas wesentlich besseres erwartet habe. Sicher für den ein oder anderen (Jugendlichen) lesenswert, für mich leider nicht.
Fazit:
Vorhersehbarer „Krimi“ ohne Spannung