Reihe: Fortsetzung zu Dämliche Dämonen Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Nate Grimlock hütet gemeinsam mit seinem Lehrling Richie ein Haus voller Dämonen. Das Haus ist die Hinterlassenschaft seines toten Mentors, des Inders Raja Dhaliwahl, von dem er die Monster geerbt hat. Mit viel Geduld hat er sich bei seinen Hausbewohnern Respekt verschafft. Die boshaften Dämonen können gar nicht anders, als Schabernack zu treiben. Etwa wenn ein Bilderrahmen davonfliegt, ein Bett durchs Haus läuft oder die zwei Masken wieder und wieder zanken und Richie das Leben schwer machen. Die chaotische Routine, die Nate seinem Schüler Richie zumutet, wie er sie einst selbst erlebte, wird plötzlich unterbrochen. Ein großer Troll, der als eine Art Standbild nahe einer Seattler Brücke steht, verschwindet von einer Sekunde auf die andere. Dies bleibt aber nicht die einzige schlechte Nachricht. Jemand oder etwas ist unterwegs, der die Dämonen spurlos verschwinden lässt. Als Nate davon erfährt, macht er sich mit seinem Lehrling und seiner Freundin Sandy auf den Weg, um den steinernen Dämon wieder einzufangen. Die drei Freunde lernen dabei das Hippie-Mädchen Lilly kennen. Nate ist überrascht, dass sie, wie er, Dämonen sehen kann. Ebenso ist sie dabei, diese einzufangen und zu beschützen. Mit einem alten VW-Käfer ist sie unterwegs, einen Wohnwagen voller Dämonen im Schlepptau. Lilly wird jedoch von einem Dämonenfresser verfolgt. Sie führt dieses Monster ausgerechnet zu Nates Haus. Die dort eingesperrten Monster sind dem Dämonenfresser hilflos ausgeliefert. Dieser sieht in dem Haus so etwas wie eine gut gefüllte Speisekammer.
Die jugendlichen Helden mit ihren besonderen Fähigkeiten und ihrem Mut versuchen, so viele Dämonen wie möglich zu retten. Selbst wenn sie diese in die Freiheit entlassen müssen.
Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten. Ein kleiner Hinweis sei dennoch gestattet: Auf den Seiten unten rechts findet sich ein kleiner hüpfender Drache. Zusammen mit den anderen Seiten ergibt es ein hübsches Daumenkino.
Royce Buckinghams zweiter Roman ist humorvoll, rasant und dramatisch wie sein Vorgänger. Seither ist Nate Grimlock nicht mehr allein. Er fand in Sandy und Richie Freunde und erfüllte einen wichtigen Punkt, um sein Ziel zu erreichen. Jetzt sind Zusammenhalt, Rücksichtnahme und Heldenmut gefragt, weitere Punkte auf dem Weg zu einem noch nicht näher beschriebenen Ziel, das in der Rache für den Tod seiner Eltern endet. Sandy und Nate sind inzwischen ein richtiges Paar geworden. In ihrem normalen Leben müssen sich mit banalen Problemen, wie beispielsweise Eifersucht und Streitereien, herumschlagen. Dazu ein Haus voller chaotischer Mitbewohner, die, ihrem Naturell folgend, nur Unsinn anstellen.
Zugegeben, die Geschichte ist flüssig und schön geschrieben aber sie ist schnell durchgelesen. Man fiebert mit den Helden Nate Grimlock, Richie, Sandy und Lilly, allesamt liebevoll beschriebenen Charakteren, mit. Um so erstaunter ist der Leser, wenn das Buch auf der letzten Seite angekommen ist. Die Geschichte ist der ersten Erzählung sehr ähnlich. Statt der Jagd auf das Tier findet die Jagd auf den Dämonenfresser statt. Ähnlichkeiten finden sich auch bei der Findung von Freundschaften. War es vorher Sandy, ist nun Lilly die neue Freundin in Nates Leben. Alles in allem eine Wiederholung des ersten Schemas, aber immer noch lesenswert. Warten wir auf den nächsten Band.
Rezensionen zum Vorgängerband Dämliche Dämonen finden sich hier und hier.
Mürrische Monster - die Rezension von Jürgen Eglseer