Reihe: Monster-Trilogie, 3. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Vor zwölf Jahren wurde der UN-Waffeninspektor Dekalb auf Govenors Island getötet. Vorher gab er seine Tochter in die Obhut einer somalische Soldatin namens Ayaan. Diese war ihm noch einen Gefallen schuldig und versprach, sich um Sarah zu kümmern. Sarah ist mittlerweile zwanzig Jahre alt und besitzt die seltsame Fähigkeit, die Energie der Ghoule zu sehen. Die Zahl der Ghoule wächst in dem Maß, wie die Menschheit schrumpft. Sarah als Soldatin ist nicht unbedingt erfolgreich. Dennoch rutscht sie in den Mittelpunkt der Ereignisse, als es darum geht, in einen Einsatz gegen die Ghoule zu gehen. In der Wüste wird die Einheit von Ayaan von einer Gruppe Untoter angegriffen. Die lebenden Leichen bewegen sich nicht wie gewohnt langsam und taumelnd, sondern laufen schnell auf die überraschten Menschen zu. Die Gruppe um Ayaan verliert nicht nur viele Mitglieder, sondern Ayaan fällt in die Hände der Untoten. Sarah versprach ihr, sie zu erlösen, sollte sie zu einem dieser grässlichen Wesen mutieren. Sarah steht aber nicht allein gegen die Untoten. Sie entkommt mit dem Hubschrauberpiloten Osman. In der Nacht beschließt Sarah, gemeinsam mit Osman aufzubrechen. Jack, ein Geist und ehemaliger Freund ihres Vaters, hilft ihr bei der Suche nach Ayaan. Von Jack stammte die Information, dass ihre Erzieherin nicht tot sei. Ayaan wurde von den Zombies gefangen genommen und befindet sich nun bei Zarewitsch. Allerdings scheinen die Untoten, angeführt von dem Geist Zarewitsch, der in einem verkrüppelten Jungenkörper steckt, eine unbesiegbare Übermacht darzustellen. Jack verhilft Sarah auf seine Weise zu neuen Verbündeten. Doch diese sind ähnlich grausig. Jahrhundertealte Mumien kämpfen gegen die Untoten. Zarewitsch will den Planeten zu einer Welt der Untoten machen, und da stehen ihm die letzten Menschen noch im Weg. So versucht er, auch diese auszulöschen. Vor allem, da ja jeder tote Mensch ein weiterer Untertan wäre.
Das Ende der Trilogie mit Welt der Untoten stellt den Höhepunkt der postapokalyptischen Trilogie dar. David Wellington, der sich im Gruselsektor bereits mit seinem Vampir-Dreiteiler durchaus positiv vorstellte, lässt ein letztes Mal seine Helden gegen Untote antreten. Begann die Erzählung mit Dekalb von der UNO, so sind wir nun eine Generation weiter. Seine Tocher Sarah, sehr fein dargestellt, übernimmt den Job des Vaters. Zusätzlich zu der allgemeinen gewalttätigen Auseinandersetzung tritt nun eine magische Komponente in den Vordergrund, die bislang nur am Rande der Erzählung wahrgenommen wurde. Der Geist von Dekalbs altem Freund tritt in Erscheinung und wird zu einer nicht zu verachtenden Hilfe. Wer jetzt eine Beschreibung wie in den Zombiefilmen erwartet, wird sich enttäuscht sehen. Die Untoten, die hier herumlaufen, entsprechen nicht dem allgemeinen Bild, dass man sich von Zombies macht. Selbst der Begriff Ghoul für einen Menschenfleisch fressenden Untoten passt spätestens ab dem Zeitpunkt nicht mehr, wenn die Untoten ganze Landstriche von Menschen bereinigten und nichts mehr zu fressen haben.
Die Geschichte einer aussterbenden Menschheit auf einer Welt, die gottloser nicht sein könnte, wäre recht trostlos, wenn der schwarze Humor nicht wäre, der für ein wenig Auflockerung sorgt. Was für die SF die Military-SF ist, das erledigt David Wellington im Bereich des Horrors. David Wellingtons Stil ist äußerst kurzweilig und hält sich nicht mit langen erklärenden Abschnitten auf. Die Beschreibungen der Lage und der Personen ist meist kurz und knackig, eben so, wie es sein muss in einem kurzweiligen Unterhaltungsroman.