Reihe: Teezeitgeschichten, Band 3 Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Die "Teezeitgeschichten" sind kurze, prägnante Texte, die sich, wie der Name der Reihe schon sagt, innerhalb einer Teepause am Nachmittag durchlesen lassen. Angesichts der geringen Seitenzahl und der entsprechenden Zeitnot, bekommt man hier keine ausgefeilten Romane geliefert, eher Novellen oder größere Kurzgeschichten.
Dirk Röse schildert uns in seiner Novelle "Mondpräsidentin" eine kurzweilige Science Fiction Geschichte, in der beschrieben wird, wie sich die Siedlung auf dem Mond von einer rein kommerziellen Unternehmung zu einem eigenen Staatsgebilde verändert. Dabei steht sein Fokus nicht auf die einzelnen Schritte, die hier vollzogen werden - vieles wird als gegeben hingenommen - sondern orientiert sich an der Person Isi Damm. Erst als Verwaltungsangestellte, später dann als Präsidentin des Mondes, hat sie großen Anteil an der Gestaltung des Mondstaates. Vom reinen Bergbauunternehmen zum Staat - die Grundlage für das im Klappentext zu findende Zitat "Sie brachte den Sex auf den Mond". Neben der Präsidentin Damm spielen auch Carl Leibnitz und Trend Mass eine gewichtige Rolle. Röse beschreibt in unterhaltsamer Weise die Beziehungen der drei Hauptpersonen zueinander und ihre Probleme. Denn "Mondpräsidentin" ist neben der reinen Science Fiction auch noch eine vielschichtige Liebesgeschichte.
Unterm Strich habe ich mich knapp eine halbe Stunde sehr unterhalten gefühlt, Dirk Röse schreibt nicht nur flüssig und mitreissend, die vielschichte Charakterbeschreibung und der interessante Hintergrund hätten auch einem größerem Umfang Raum geboten. Vielleicht baut Röse diese Geschichte ja mal entsprechend aus, ich würde es mir wünschen.
Wer auf futuristisches mit einem großen Teil Liebe steht, greift hier absolut zum richtigen Buch