Reihe: Warrior Cats - Die neue Prophezeiung, Band 1 Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Die Ereignisse der sogenannten Ersten Staffel, die die Erlebnisse um das ehemalige Hauskätzchen Feuerstern beschreibt, liegt nun einige Zeit zurück. Eine neue Prophezeihung, die großes Unheil für die Katzenclans und ihren Wald verheisst, wird ausgesprochen. Der SternenClan, die Seelen der verstorbenen Katzen, suchen aus jedem der vier Clans des Waldes eine Katze aus, die der Prophezeihung auf den Grund gehen soll. Für den DonnerClan, dem Stamm Feuersterns, ist dies die frischgebackene Kriegerin Brombeerkralle, für den WindClan die eigenwillige Schülerin Krähenfeder, für den SchattenClan Brombeerkralles Schwester Bernsteinpelz und für den FlussClan Federschweif.
Der SternenClan lässt alle vier von der bevorstehenden, schwierigen Aufgabe träumen und weist sie an, sich an Neumond gemeinsam zu treffen. Erst bezweifeln die Katzen ihre jeweiligen Träume und glauben nicht daran. Erst als sie bemerken, das auch eben die anderen aus den verschiedensten Clans denselben Traum hatten, beginnen sie zu begreifen, das ihnen etwas Großes bevorsteht.
Jedoch treffen sie sich nicht nur zu viert an Neumond: Brombeerkralle wird von Eichhornflug verfolgt und Sturmpelz begleitet seine Schwester Federscheif. So brechen die sechs Katzen zu einer ungewissen Reise auf, um das vom SternenClan beschriebene "Wassernest der Sonne" zu finden. Dort sollen sie von "Mitternacht" neue Anweisungen erhalten. Was sie nicht bedenken: Der Weg ist mehr als gefährlich, führt er doch durch viele Siedlungen der Zweibeiner...
Gleichzeitig müssen die vier Waldclans mit einer großen Trockenheit rechnen und mit der dadurch verbundenen Wasser- und Nahrungsmittelknappheit zurechtkommen. Besonders der WindClan ist davon betroffen und vor allem mit dem FlussClan gibt es einige Konflikte zu lösen.
Die nachträglich als "erste Staffel" bezeichnete "WarriorCats"-Reihe, der hinter dem Pseudonym Erin Hunter stehenden Autorinnen, konnte sehr erfolgreich in mehreren Ländern plaziert werden. Auch in Deutschland erfreuten sich die Bände großer Beliebtheit, da sie im Gegensatz zu anderen Fantasy-Romanen weder von Drachen, Zauberern oder Orks erzählen, sondern eine mehr oder weniger in unserer Realität spielende Geschichte rund um Katzen beschreibt. Diese leben in verschiedenen Clans zusammen, erleben Abenteuer und sowohl freudige als auch tragische Ereignisse. Zwar versuchen die Autoren möglichst eine Art Katzenkultur aufzubauen, eine Parallele zur Menschenwelt ist jedoch gut sichtbar vorhanden und vielleicht auch absichtlich plaziert, denn die Identifikation mit verschiedenen Charakteren der Romane fällt so leichter. Auch der erste Band der neuen Staffel verheisst wieder ein großes Abenteuer, droht im Gegensatz zur vorherigen Staffelreihe keine internen Auseinandersetzungen, sondern eine brutale Gefahr von aussen. Die daraus zu ziehende Konsequenz ist sicherlich ein großer Einschnitt für alle im Wald lebenden Katzen, birgt jedoch für folgende Romane ein neues Feld von möglichen Abenteuern. Spannend und einfühlsam werden die einzelnen Charaktere eingeführt, klar voneinander abgegrenzt, auch wenn einem Neuleser die vielen Namensnennungen vielleicht erst schwerfallen. Hier kann ein Namensregister im Buch oder ein Blick in das WarriorCats Wiki (http://de.warrior-cats.wikia.com) Abhilfe schaffen.
Für Jugendliche ab 8 Jahren ist das Buch sicherlich eine empfehlenswerte Lektüre, Eltern können das Buch unbesorgt auch unter der vom Verlag empfohlenen Altersstufe von 10 Jahren besorgen, denn beschriebene Konflikte sind sorgsam austariert und übertreiben nicht. Also: kaufen!
Meine Bewertung: 8 von 10 Punkte