Reihe: Soul Screamers, Band 1 Eine Rezension von Katja Lehmann |
Inhalt:
Während ihr Vater in Irland wohnt, verbringt die eher unauffällige, schüchterne Kaylee ihr Leben bei ihrer Tante und ihrem Onkel in den USA. Eigentlich ist sie ein ganz normales Mädchen, welches sich regelmäßig mit ihrer verwöhnten und zickigen Cousine und den merkwürdigen Essgewohnheiten ihrer Tante rumärgern muss.
Eines Abends schleicht sie sich zusammen mit ihrer besten Freundin Emma in einen Club, um dort einen schönen Abend zu verbringen. Während Emma bereits ausgelassen feiert, verbringt Kaylee den Abend jedoch lieber an der Bar. Als sich der Schulschwarm Nash zu ihr gesellt und sie zum Tanzen auffordert, kann sie ihr Glück kaum fassen.
Während des Tanzens entdeckt sie mitten in der Menge ein Mädchen, welches ganz und gar von einem schwarzen Nebel umgeben ist. Panik überkommt sie und ein übernatürlicher Schrei droht, sich den Weg durch ihre Kehle zu bahnen. Sie ist sich sicher: dieses Mädchen wird sterben.
In ihrer Panik rennt sie panisch aus dem Club, dicht gefolgt von Nash und ihrer Freundin Emma. Wie durch ein Wunder schafft er es, sie zu beruhigen und den Schrei in ihrer Kehle zu ersticken.
Am Morgen darauf folgt die Hiobsbotschaft – das Mädchen, welches Kaylee gesehen hat, wurde tot aufgefunden.
Verdächtig wird es jedoch erst, als zwei weitere Todesfälle folgen - einen davon hatte Kaylee selbst voraus gesagt. Sie und Nash, die seit dem Abend in der Disko immer mehr Zeit miteinander verbringen, glauben nicht mehr an einen Zufall und wollen den Todesfällen und Kaylees Gabe auf den Grund gehen. Dabei wird es schon bald gefährlicher, als sie ahnen, denn aus der Suche nach dem Täter wird ein Spiel mit Leben und Tod.
Fazit:
„Mit ganzer Seele“ ist der erste Teil der „Soul Screamers“-Reihe von Rachel Vincent.
Hauptperson ist die junge Kaylee, die schon ihr ganzes Leben von merkwürdigen Panikattacken gequält wird. Sobald sie jemanden sieht, der von einem dunklen Nebel umgeben ist, versucht ein sehr schmerzvoller Schrei den Weg durch ihre Kehle nach draußen zu finden. Warum und woher das kommt, kann sie sich nicht erklären.
Als die vorausgesagten Todesfälle sich häufen, glaubt Kaylee nicht mehr daran, dass sie psychisch krank sein soll, wie die Ärzte behaupten.
Ausgerechnet Nash kann ihr die Antworten auf ihre Fragen geben - sie ist eine Banshee, eine Todesfee, die anfängt, zu schreien, sobald jemand dem Tode nah ist. Durch ihren Gesang kann sie die Seele davon abhalten, von den Todesboten, den sogenannten Reapern, in die Unterwelt gebracht zu werden.
Schnell kommt der Verdacht auf, dass einer der Reaper vielleicht etwas mit den Todesfällen zu tun hat, da es sich um drei junge, hübsche und vor allem kerngesunde Mädchen innerhalb von drei Tagen handelt.
Zwischen Kaylee und Nash baut sich sehr schnell eine perfekte Beziehung auf. Er ist für sie eine Art Anker in dieser für sie doch sehr bizarren Situation, in der viele neue und vor allem unglaubliche und schockierende Informationen und Tatsachen auf sie einstürzen.
Ein weiterer wichtiger Punkt in der Geschichte ist Kaylees Verhältnis zu ihrer Familie. Obwohl sowohl ihre Tante, ihr Onkel, als auch ihr Vater die Wahrheit über sie wissen, wird es ihr bis zum letztmöglichen Zeitpunkt verschwiegen. Dass die die Wahrheit von Nash erfährt, macht die Sache natürlich nicht einfacher.
Was etwas unrealistisch rüber kommt, sind die doch recht laschen Reaktionen von Kaylee, als sie erfährt, was sie ist und dass ihre Familie sie Jahre lang angelogen hat.
Auch die Liebe, die scheinbar innerhalb von Minuten zwischen ihr und Nash entfacht ist, ist zu perfekt und doch steht sie sehr weit im Hintergrund. Manchmal könnte man meinen, Kaylee nutze Nash nur aus, um an Informationen zu kommen und ihn als Trostpflaster in schwereren Momenten zu benutzen, während er in ihr nur die Banshee sieht, die mit ihm viel erreichen kann. Eine eindeutige Liebeserklärung sucht man im ganzen Band vergebens.
Insgesamt handelt es sich bei „Soul Screamers 1 – Mit ganzer Seele“ um einen sehr spannenden Roman mit dem Hauch einer Liebesgeschichte, das Spiel mit Leben und Tod und einem wirklich fesselnden und dramatischen Finale.
4 von 5 Punkten