| Serie / Zyklus: Honor Harrington, Bände 14+15 Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Nur wenige Monate sind seid jener schicksalsträchtigen Schlacht zwischen dem Königreich Manticore und der Republik Haven vergangen. Nur knapp entging die Monarchie der Vernichtung und am Ende konnte dank überlegener Waffentechnik die Niederlage in einen Sieg gewandelt werden. Doch die Lage für Manticore hat sich nicht verbessert. Nun droht ein Krieg mit der solaren Liga durch Intrigen der Menschenhändler von Mesa, die bereits an den jüngsten Gefechten zwischen Haven und Manticore nicht unschuldig waren. Honor Harrington erkennt, dass sich Manticore keinen Zwei-Fronten-Krieg leisten kann. Tatsächlich lässt sich der Krieg gegen die solare Liga, die mit Abstand größte Macht der Milchstraße, nicht gewinnen. Sie bricht nach Haven auf, um Frieden zu schließen, doch während sich dort alles bestens entwickelt, schlägt Mesa erneut zu, verwüstet das Manticore-Heimatsystem und vernichtet alle Raumschiff-Produktionsstätten. Die Zukunft von Manticore ist ungewisser den je.
Über dieses Buch gibt es zwei wichtige Dinge zu sagen. Zunächst das Positive: Die Geschichte wird endlich vorangetrieben. Nach dem letzten Band, der bestenfalls als Stillstand bezeichnet werden konnte, bewegt sich nun die Geschichte auf ein Ziel zu. Vieles beginnt nun, Sinn zu ergeben, und es ist nun auch erkennbar, dass der Zyklus ein Ende finden wird. Auf der anderen Seite steht das alte, alte Problem mit Bestsellerautoren. Diese neigen irgendwann dazu, den Leser zu Tode zu schwätzen, und in diesem Buch eifert David Weber dem verstorbenen Robert Jordan nach. In beiden Fällen hätte es eines starken Lektors bedarft, der dem Autor das Skript um die Ohren haut und sagt: „Wenn Du nicht wenigstens 50% herauskürzt, verbrenne ich das Ganze!“. Es ist wirklich schrecklich, was David Weber nach einer wirklich gelungenen ersten Hälfte aus dem Buch gemacht hat. Auf den letzten 300 Seiten gibt es eigentlich nur Gelaber. Dabei hätte man das auf 20 Seiten kürzen können. Leider haben erfolgreiche Autoren so etwas wie Narrenfreiheit, und weil die Leser irgendwie immer zu verzeihend sind oder irgendwann alle Kritikfähigkeit eingebüßt haben, kommen die Autoren damit auch noch durch. Es ist nur schade um all die Bäume, die für diesen unnötigen Extraumfang haben dran glauben müssen.
5 von 10 Punkten.