Serie / Zyklus: Mission Mars | |
Lfd. Nummer: 1 | |
Titel: Die Ankunft | |
Autor: Wolfgang Hohlbein | |
Verlag: Bastei | |
Erscheinungsdatum: Mai 2005 | |
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Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Wir schreiben das Jahr 2009 - die erste bemannte Mars-Expedition ist so gut wie am Ziel angekommen. Kurzfristig wurde das geplante Projekt einer Besiedlung des roten Planeten inklusive eines Terraforming um zehn Jahre nach vorne verlegt und so findet sich eine internationale Crew auf dem "Bradbury" getauften Schiff inklusive eines Journalisten, aus dessen Sicht der Roman geschrieben wurde.
Im wesentlichen werden die einzelnen Charaktere im Roman vorgestellt und beschrieben, als da wären der oben schon erwähnte Journalist und SF-Autor John Carter, welcher gerade kurz vor dem Ziel eine Schreibblokade erlebt. Die Bordärztin, die Französin Saintdemar sorgt sich um ihren Lebensgefährten, den Schweden Bergmann, welcher auf der Reise zum Mars während seines Tiefschlafes einem bislang unbekannten Phänomen ausgesetzt wurde und sowohl körperlich als auch psychisch entstellt wurde. Bergmann liegt seit längerem im Tiefschlaf. Neben einigen Wissenschaftlern und Technikern, die hier jetzt nicht weiter ausgeführt werden, steht als Leiter der zehnköpfigen Besatzung der chinesische Biologe Suo Kang vor, welcher in leichtem militärischem Gehabe seinen Mitreisenden auf den Geist geht.
Kurz vor dem Erreichen des Mars - nachdem diverse persönliche Kamellen zwischen den Besatzungsmitgliedern hin und her geworfen wurden - stellt man das Verschwinden eines der voraus geschickten, unbemannten Transporter fest. Ein weiterer scheint äusserst seltsam zu reagieren: er scheint im Orbit des roten Planeten stehen zu bleiben. Kang beschliesst, den Kurs der Bradbury zu ändern, um der Sache auf den Grund zu gehen. Wenige Stunden später erkennen Carter und Saintdemar, das der für alle überraschend aufgetauchte Energiestrahl von der Oberfläche des Mars, welcher den Transporter in seinen Fängen hält, dem gleich, den Bergmann zum Opfer gefallen ist.
Auch die Bradbury wird von dem geheimnisvollen Strahl erfasst und schwer beschädigt. Zum entsetzen seiner Kollegen beschliesst Kang, das kaum mehr zu haltende Schiff auf dem Mars zu landen - was umso schwieriger wird, da das Raumschiff für eine Landung nicht ausgelegt und konstruiert ist...
Nach langen Jahren hat sich mit Maddrax, einer Romanserie die zu gleichen Teilen die Genres Science Fiction, Fantasy und Horror in sich vereint, eine Heftromanserie neben der alterwürdigen Rhodan-Serie etabliert, die ihr durchaus das Wasser reichen kann. Die Beschreibung einer postapokaplypischen Welt nach dem Einschlag eines Kometen auf die Erdoberfläche und die Erlebnisse des Helden Maddrax, einem Kampfpiloten aus der Jetzt-Zeit, den es in die Zukunft verschlagen hat, zieht zweiwöchentlich immer mehr Leser in den Bann. Bei einem solchen Erfolg ist es klar, das man dem Konzept des Pabel-Moewig Verlages folgt und mit Subserien weiter Fläche gewinnen möchte.
Nachdem in Maddrax der Held mehr oder weniger auf die Erdoberfläche gebunden ist - von einem kurzen Ausflug auf die ISS mal angesehen - ergänzt Mission Mars die Romanserie in realistischer Ausgestaltung im Grunde perfekt. Hier kann man mit Raumschiffen und ausserirdischen Phänomenen spielen, ohne auf irdische Vorgaben Rücksicht zu nehmen. In Band 12 soll die Geschichte dann nahtlos in den Band 150 der Mutterserie übergehen - das wird Ende 2005 der Fall sein.
Was den Roman selber betrifft, so war ich doch erstaunt. Mit Wolfgang Hohlbein hat man sich einen der derzeit hoch gehandelten Stars der deutschen Phantastik geangelt - ungeachtet der vielfältigen Kritik an dem Autor, nur noch Massenware zu schreiben und eine Art Konsalik der Fiktion geworden zu sein. Die Ankunft besticht nur gegen Ende mit Spannung und einigen offenen Handlungssträngen, die auch interessieren (die ganzen persönlichen Kamellen der einzelnen Charaktere füllen zwar deren Tiefe, aber reissen auch nicht gerade vom Hocker), jedoch ist die ganze vorherige Einführung der Besatzungsmitglieder und deren Beziehungen untereinander gut ausstrukturiert und handwerklich gut geschildert. Da hat sich Hohlbein mal wirklich Mühe gegeben, neigt er doch in seinen oft voluminösen Romanen hier und da zum Labern. Nein, Die Ankunft ist unterhaltsam zu lesen und macht durch die Ereignisse am Ende des Heftes auch neugierig auf mehr.
Mit Claudia Kern und Susan Schwartz haben sich auch zwei routinierte Schreiber von Heftromanen mit in die Serie eingefunden. Über Frank Rehfeld, der ebenso einen Roman beisteuern wird, bin ich persönlich nicht besonders glücklich, aber das ist eben reine Geschmacksache. Manfred Weinland und der von mir geschätzte Timothy Stahl, als auch Frank Thys ergänzen das Autorenteam. Von Hohlbein wird wohl nur Band 1 stammen.
Schlussendlich: Ich bin gespannt wie es mit der Handlung weitergeht, der erste Roman hat einen durchaus positiven Eindruck gemacht, gute Unterhaltung und handwerklich sauber.
Meine Bewertung des Romans: 8 von 10 Punkten
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