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Reihe: Mindhunter, Band 1 Eine Besprechung / Rezension von Melanie |
Für einen Liebesroman wirkt das Cover ziemlich düster, die zwei Personen scheinen jedenfalls keine romantischen Gedanken zu hegen (zumindest im Moment). Allerdings verspricht das Cover eine ziemlich rasante Geschichte, die zwei wirken gespannt und auch die gut befahrene Straße verspricht Tempo. Im Nachhinein finde ich das Tatoo auf dem Arm der Frau etwas unpassend, die weibliche Hauptperson, Michelle Mackenzie, besitzt sehr zu Überraschung des ehemaligen Navy SEAL Shane Laughlin nämlich kein einziges.
Eine neue Droge, Destiny, die die Vernetzung des Gehirns erhöht, höchst abhängig und macht und die ungewöhnlichsten parapsychologischen Kräfte beim entsprechenden Junkie erweckt, bereit der Polizei einige Schwierigkeiten, die sie ohne die Hilfe der telekinetisch begabten Einsatzkräfte des Obermeyer-Instituts nicht mehr Herr werden kann. Verstärkt durch den Ex-SEAL Shane Laughlin macht sich das Einsatzteam an die Ermittlungen.
Der Fokus der Geschichte liegt nicht nur, wie man nach dem Klappentext vermuten könnte, auf Shane Laughlin und Dr. Michelle Mackenzie. Neben diesen beiden stehen auch der Leiter des Obermeyer-Instituts, Dr. Joseph Bach, und zwei weitere seiner Mitarbeiter, Elliot Zerkowski und Stephen Dioaz, eindeutig im Fokus, ebenso wie Anna Taylor, die durch das Obermeyer-Institut Hilfe bei der Suche nach ihren vermissten Schwester Nika bekommt.
Die Zusammenführung der Protagonisten ist relativ einfach: Vier von Sechs arbeiten bereits im Institut, Shane ist auf der Suche nach einem Job und Anna auf der Suche nach Hilfe, die ihr die Polizei verweigert hat. Da Annas Schwester das Potenzial hat, das am Obermeyer-Institut erforscht und weitergebildet wird, laufen genau dort die Fäden zusammen. Auch die Verbindung zur Drogenmafia um Destiny ist schnell gefunden – da diese Droge die Gehirnvernetzung erhöht, kommt man aber auch als Leser ziemlich schnell auf die Verbindung.
Im Großen und Ganzen geht es in “Mindhunter” darum, die bösen Jungs aufzuhalten, Annas Schwester zu retten und die verschiedenen Pärchen zusammen kommen zu lassen. Ein einfacher Plot, bei dem es Suzanne Brockmann ziemlich krachen lässt. Einige der Kräfte könnten sich durchaus auch in einen Actionfilm sehen lassen, ebenso wie die Rettungsmission. Die restlichen Lücken werden dann mit Hintergrundinformation bezüglich Gehirnvernetzungen und die Auswirkungen emotionaler Bindungen oder auch von Sex auf diese Vernetzungen und den fast schon gewöhnlichen Liebesproblemen inklusiver einiger heißen Sexszenen gefüllt – “Mindhunter” ist eben ein typischer Liebesroman, wenn auch in ungewöhnlichem Setting.
Suzanne Brockmann vermischt in “Mindhunter” gekonnt Elemente des Romantic-Thrill mit denen der Urban-Fantasy, während sie ihre Aufmerksamkeit gleichmäßig auf mehrere Protagonisten verteilt. Sie schafft dadurch eine spannende Mischung, bei der es mir persönlich – gerade aufgrund der Vielzahl an Protagonisten – leider etwas an Tiefe gefehlt hat. Deswegen konnte mich hat das Buch auch nicht ganz überzeugen, auch wenn es mich durchaus zu unterhalten gewusst hat.