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Titel: Mickys Weihnachtserzählung Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Wenn man sich hintereinander mehrere Versionen des klassischen Stoffes ansieht, fällt auf, dass Disney krampfhaft versucht, nicht nur möglichst viele seiner bekannten Charaktere unterzubringen, und teils mit der Holzhammermethode einen Gag nach dem anderen in die eigentlich dramatische Geschichte einfügt, sondern ziemlich aufs Tempo drückt. So werden ganze Passagen des Romans einfach ignoriert, umgedeutet oder verkürzt. Gerade die wichtigen Elemente - die drei Strophen der Geister - fallen hier hinten runter und das Ganze verkommt zu einem Schnelldurchgang, den man, wenn man die Geschichte noch nicht kennt, zu einem Fragespiel umdeutet: "Was passiert hier?"
Insofern ist zwar der Kurzfilm mit einem Oscar prämiert worden, jedoch meiner Meinung nach eher als Appetithappen zu sehen, ohne jeglichen Anspruch auf Tiefe oder Originaltreue. Gerade kleinere Kinder sollten sich diesen Film nur in Begleitung der Eltern ansehen, die Szenen mit dem Geist der zukünftigen Weihnacht könnten sonst etwas zu heftig ausfallen.