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Titel: Merlins Tochter Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Auf der Apfelinsel, von den Menschen Avalon genannt, lebt die junge Elfe Niviene. Die Herrin des Sees ist ihre Mutter, die sie umsorgt und behütet. Niviene ist schon aus dem Alter heraus, da sie in der Kindergarde diente, die lautlos und unsichtbar die Nebelinsel vor Eindringlingen schützt. Sie ist viel mit ihrer Freundin Elana zusammen, die jedoch im Gegensatz zu Niviene keine Magie besitzt. Elana ist unsterblich in Nivienes Bruder verliebt. Als dieser als Lancelot an Arthurs Hof zieht, Guineve als Begleiterin, verwindet das Elana nicht und begeht Selbstmord.
Niviene hingegen lebt auf der Insel weiterhin in den Tag hinein. Eines Tages trifft sie auf einen Menschen, der sich auf die Insel verirrte. Nicht ahnend, dass es König Arthur ist, verliebt sie sich in ihn und zeugt ein Kind mit dem Menschen. Entgegen aller Gewohnheiten der Elfen für den Fall, dass Menschen den Elfen beischliefen, lässt Niviene Arthur gehen, statt ihn zu töten. Fünf Jahre später läuft ihr Sohn aus dieser Verbindung weg und Zauberer Merlin kommt wieder einmal auf die Insel. Die Herrin des Sees und Merlin überreden Niviene, mit ins Land der Menschen zu kommen, um Arthur zu unterstützen. Leider verliert sie ihre Zauberkräfte, als sie sich dem König ein weiteres Mal hingibt. Von da an bekommt Arthurs Halbschwester Morgan Oberwasser.
Dies ist der erste von drei Romanen, die von der Autorin Anne Eliot Crompton bei Piper Fantasy erschienen. Die Autorin selbst, eine begeisterte Anhängerin der Artus-Sage, lebt in den Bergen von Massachusetts. Ihr Roman „Merlins Harfe“, dummerweise mit „Merlins Tochter“ übersetzt, greift das Thema ganz anders auf als die bekannte Marion Zimmer Bradley oder die üblichen Autoren. Der Roman ist in Ich-Form geschrieben aus der Sicht von Niviene. Mir selbst gefiel dabei sehr, das es eine Elfe ist, die erzählt. Weder Böse noch Gut zuzuordnen, leben die Elfen zeitlos anders in ihrer eigenen Welt. Wir begleiten eine Elfe in ihrer Unsterblichkeit, wie sie Probleme mit den Sterblichen hat. Die Welt an sich ist Veränderungen unterworfen, die selbst die Herrin des Sees nicht aufhalten kann. Das Original ist mir unbekannt, die Übersetzung durch Joachim Pente gelang sehr gut. Ein zauberhafter Feenroman, stimmungsvoll beschrieben von einer eindrucksvollen Schriftstellerin. Sehr empfehlenswert.
Merlins Tochter - die Rezension von Markus Wolf