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Titel: Melodie der Ewigkeit Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Jeanne wächst irgendwann im Mittelalter in einer Burg auf, behütet von ihrer Großmutter und umgeben von grobschlächtigen Rittern und unbarmherzigen Geistlichen. Ihr Vater, der Burgherr, interessiert sich nicht sonderlich für sie. Lange Zeit fühlt sie sich in ihrem jugendlichen Leben neben ihrer Großmutter wohl, welche jedoch immer wieder als Hexe beschimpft wird, da sie den Umgang mit Heilkräutern versteht und eine etwas andere Auffassung von Religion hat. Als Großmutter stirbt, will Jeannes Vater sie mit einem Freund ihres Bruder verheiraten. Sie wehrt sich und flieht. Viele Monate kann sie sich verstecken, muss jedoch eines Tages ihrem Schicksal entgegentreten. Aus Zorn über ihre Flucht beschimpft sie ihr Bruder ebenfalls als Hexe und verurteilt sie zum Tode auf dem Scheiterhaufen ...
Nach ihrem Tode tritt Jeanne in eine andere Welt über. Sie lernt das Wesen Abra kennen, das mit einem Engel gleichgesetzt werden könnte. Abra weckt in ihr die Erinnerung an längst vergangene Leben. Wie sich Jeanne erinnert, ist das Leben eine immer wiederkehrende Erfahrung von verschiedensten Leben, bis man genug Wissen und Weisheit erlangt hat, mit der Lichtgöttin, dem Ursprung der Schöpfung, zu verschmelzen. Maline, wie Jeannes richtiger Name in der Jenseitswelt lautet, bereitet sich in der Erinnerung an ihre große Liebe, welche sie immer wieder in den verschiedensten Lebenserfahrungen begleitet hat, auf ein neues Leben vor - eines, das von unserer Gegenwart aus gesehen, in der Zukunft liegt.
In einem Generationsraumschiff fliegt sie nun mit ihrer großen Liebe einem neuen Planeten entgegen und weiß noch nicht, dass eine große Tat nicht nur ihres, sondern alle Leben der Menschen nachhaltig verändern sollte.
Melanie Buhl ist 1968 geboren und lebt mit ihrer Familie in der Nähe des niedersächsischen Eichsfeld. Schon früh hat sie sich von spiritueller und magischer Literatur angezogen gefühlt, was sich in ihren Hobbys Yoga und Reiki (ein japanisches alternativmedizinisches Behandlungsverfahren) wiederspiegelt.
In ihrem Roman "Melodien der Ewigkeit" benutzt sie das Mädchen Maline, um die Idee der Reinkarnation zu transportieren. Ihr Konzept ist mit dem Hinduismus vergleichbar, jedoch von den harmonischen Strukturen des Buddhismus durchzogen. So schildert sie einen Monotheismus und verbindet ihn mit den aufeinander aufbauenden Erfahrungen der Wiedergeburt. Die Schilderungen der Erlebnisse in Jeannes verschiedenen Leben sind primär von Harmonie bestimmt. Schlechte Erfahrungen werden im Roman recht rasch mit positiven Erlebnissen aufgefangen. Ein Spannungsbogen findet sich nicht, das ist auch nicht das Ziel des Buches, welches eine schöne Geschichte erzählt, um eine Idee zu transportieren.
Im Romanaufbau hat mich persönlich nur der etwas harte Übergang von der Fantasy zur Science Fiction, oder besser: Science Fantasy, gestört. Hier hätte man vielleicht noch ein paar einleitende Worte finden können, damit sich der Leser in diesem neuen Szenario zurechtfinden kann. Grundsätzlich wird die Idee des Buches auch hier konsequent weitergeführt.
Spirituell Interessierte und Freunde der harmonischen Fantasy werden ihre Freude an diesem Buch haben. Geeignet ist es für Leser ab 12 Jahre, jüngere werden mit den Hintergründen des Romanes Verständnisprobleme haben. Auf jeden Fall ein lesenswertes Buch, das direkt bei der Autorin (eMail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) oder über den Buchhandel bezogen werden kann - als Weihnachtsgeschenk sicherlich nicht die verkehrteste Idee.