Reihe: Die Gilde der schwarzen Magier Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Nachdem Sonea, Novizin der Magier-Gilde in Kyralias, eher zufällig erfahren hatte, dass der Oberste Magier, Lord Akkarin, verbotene Magie praktiziert, wurde sie von diesem zu seiner persönlichen Schülerin ernannt, damit er sie jederzeit unter Kontrolle hat. Doch bald zeigt sich, dass der erste Magier gute Gründe für sein Handeln hatte und er hoffte, einer Bedrohung durch Magier-Renegaten, die sich derselben verbotenen Künste bedienen und so nahezu unüberwindbar geworden sind, entgegenwirken zu können. Sonea muss sich entscheiden, ob sie für oder gegen Akkarin ist.
Der dritte Roman schließt nahtlos an den zweiten Band der Trilogie an. Viel zu geradlinig erzählt die Autorin Trudy Canavan ihre Geschichte, die an sich durchaus interessant ist. Doch die Schwächen, die man in den ersten Romanen nur erahnt hatte, treten nun in vollem Maße zum Vorschein: Die Geschichte wird viel zu eindimensional erzählt in einem Schreibstil, der sehr spartanisch ist, da die Autorin sich fast ausschließlich auf die laufende Handlung konzentriert. Personen aus den ersten beiden Romanen treten in den Hintergrund und nahezu hilflos versucht die Autorin Soneas ehemaligen Mentor Rothen einzubinden; doch alles, was sie erreicht, ist, dass die Figur zur Nervensäge mutiert. Dies ist insofern sehr bedauerlich, da die Beziehung zwischen den beiden ein wichtiger Aspekt in den ersten beiden Romanen war. Es ist eben doch nicht so einfach, eine solche Geschichte überzeugend zu erzählen, und nur wer die Nebenplots beherrscht, kann wirklich als guter Autor gelten. Dabei ist es schade, denn die Grundgeschichte ist durchaus gelungen. Zudem hat die Autorin einen wirklich flüssigen Stil, der sich gut liest. Schade nur, dass sie sich so stark auf die Handlung und ihre Protagonistin konzentriert hat. Da wäre viel mehr drin gewesen.
6 von 10 Punken.