Reihe: Fortsetzung zu "Die Dämonen" Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Tief im Dämonenschlund versammeln sich all jene, die dorthin verbannt wurden und die das magische Gefängnis seit Urzeiten dort gefangen hält. Als jedoch zwei der Dämonen die Flucht gelingt, ist es mit der Sicherheit des Gefängnisses vorbei. Der mächtige Zauber verpufft wirkungslos und hunderttausende Dämonen verlassen den Dämonenschlund. Die Menschenwelt Orison ist ihr Ziel und die auserkorene neue Heimat. Dorf um Dorf, Stadt um Stadt, Reich um Reich fällt. Nur wenige Menschen können fliehen und die unheilbringende Kunde den Herrschenden der Reiche überbringen. Doch Orison der Dämonenkönig hat nicht nur Probleme mit den sich sammelnden Menschenheeren, die ihm immer wieder gegenübertreten. Er hat auch Probleme mit der Führung des Dämonenheeres. Selbst unter den Dämonen gibt es Streit und Intrigen, bis hin zum gegenseitigen Töten. Manche der Dämonen können die Körper von Menschen übernehmen, andere nehmen sich Menschen als eine Art Schoßtiere und wieder andere denken lieber an sich selbst als das hohe Ziel des Dämonenkönigs, dessen Führungsanspruch von seinem Heerführer selbst angezweifelt wird. Königin Lae I. versucht indessen die unter sich zerstrittenen Menschenreiche zu einen und eine effektive Gegenwehr zu formieren. Inzwischen ist ihr Ratgeber unterwegs, um auf einer fernen Insel nach dem Mann zu suchen, der als Dämonentöter bekannt ist. In ihn setzen sie die Hoffnung der Welt, denn es gilt nicht nur, einzelne Kämpfe oder einen Krieg zu gewinnen. Nein, es gilt die Menschheit der neuen Reiche zu retten und damit auch die Menschheit der ganzen bekannten Welt. Eine weitere Gruppe, die sich für den Kampf rüstet, ist die Amazonentruppe, genannt „Die Töchter Benesands“. Die wehrhaften Frauen wollen Anerkennung und Ruhm ernten, indem sie gegen die Dämonen antreten. Doch was ist eine lächerlich kleine Frauensöldnertruppe gegen 120.000 Dämonen?
Tobias O. Meißner hat inzwischen bewiesen, dass er nicht nur schreiben, sondern zudem mit seinen Ideen überzeugen kann. Der vorliegende Roman hätte gut sein können, wenn er nicht ein dauernder Countdown gewesen wäre. Es beginnt mit 122.130 Dämonen. Nun, diese Zahl oder eine andere wären egal gewesen, wenn nicht dauernd aufgezählt worden wäre, wieviele Dämonen wie, wann und durch wen sterben. Das gleichzeitige Sterben von Menschen wird dagegengerechnet und letztlich bleibt wie in einer normalen Gleichung Null übrig. Was als Gag anfängt und sich als running gag durch das Buch ziehen soll, wird mit der Zeit jedoch eher lästig. Andere Inhalte stören mich ebenfalls. Eine Frage ist: Ist die Komik gewollt oder ist das Buch als Ganzes als Parodie zu sehen. Wenn Letzteres stimmt, dann ist es wieder gut.
Wenn das Titelbild nicht so groß wäre, hätte ich mir das Buch schneiden lassen, denn das Druckbild entspricht dem eines normalen Taschenbuches. Man hätte die Schrift für Menschen mit Lesebrille durchaus vergrößern können, ohne auch nur eine Seite zusätzlich zu investieren. Oder bei gleicher Größe der Schrift 50 Seiten weniger Buch erhalten, indem man die Seiten gefüllt hätte. Dadurch wäre das Buch noch mal einen Euro billiger geworden.