Reihe: als Trilogie geplant – Fortsetzung im Herbst 2012 Eine Besprechung / Rezension von Asaviel |
Klappentext:
Nach dem Tod ihres Vaters verlässt die siebzehnjährige Elodie ihre Heimatstadt Lübeck, um bei ihrer Großtante auf Guernsey zu leben. Als wenig später auf der Nachbarinsel ein Mädchen tot aufgefunden wird, glaubt sie, dass ihre Ankunft auf der Kanalinsel in irgendeinem Zusammenhang mit dem schrecklichen Vorfall steht. Aber wie ist das möglich? Und wer ist der wunderschöne Junge, dem Elodie in ihren Träumen begegnet? Dann, eines Tages, taucht dieser Junge plötzlich wie ein Geschöpf aus dem Meer vor ihr auf. Geheimnisvoll. Magisch. Betörend. Elodie kann nicht aufhören, an ihn zu denken. Und sie beginnt zu ahnen, welche Geheimnisse der Ozean tatsächlich verbirgt und wie sehr ihr eigenes Schicksal mit den dunklen Legenden der Kanalinseln verknüpft ist.
Meine Meinung:
Die passende Jahreszeit für dieses Buch wäre vermutlich der Frühling. Wenn die ersten wärmenden Sonnenstrahlen die Lebensgeister wecken. Dann mit „Meeresflüstern“ irgendwo am Meer auf einem Stein sitzen, noch gut eingepackt, weil es noch nicht allzu warm ist, dem Rauschen der Wellen lauschen und dem Flüstern der Geschichte. Das wäre sicherlich der Idealzustand. Aber auch im tiefsten Winter mit arktischen Temperaturen findet der Leser zwischen den Buchseiten eine schöne, kurzweilige Liebesgeschichte.
Doch bei diesem Buch kommt man nicht herum, auch etwas über das Cover zu sagen: Wow! Ich bin nicht allzu kitschig, aber dieses Cover fällt natürlich jedem sofort ins Auge. Ein Mädchengesicht, dazu eine Muschel und alles funkelt und blitzt. Wunderschön gemacht!
Die ersten Seiten lesen sich sehr flott und zügig. Ein mysteriöser Prolog kommt bei mir immer gut an und Elodie hatte es mir mit ihrer etwas wehleidigen und doch sehr sarkastischen Art sofort angetan. Schon im Flugzeug mit ihr musste ich Grinsen und konnte mich amüsieren.
Schnell entwickelt sich eine Liebesgeschichte und genau das hatte ich auch erwartet. Man wird dann aber irgendwie vor den Kopf gestoßen. Ich war mir sicher, dass sie sich in Cyril verliebt hat. Sobald aber Gordy mehr oder weniger aus dem Nichts auftaucht, weist sie diese Gefühle weit von sich und faselt etwas von Freundschaft. Von freundschaftlichen Gefühlen. Entweder hier gibt es einen logischen Bruch in der Geschichte, die Autorin hat ihre Gefühle zu Beginn völlig falsch rüber gebracht oder da steckt etwas dahinter, was man als Leser jetzt noch nicht durschauen kann. Das irritiert aber ungemein und ich war schnell geneigt den logischen Bruch als höchste Wahrscheinlichkeit anzunehmen. Sollte sich das in Band zwei oder drei klären, denn wir haben es hier mit dem Auftakt einer Trilogie zu tun, wäre das schön, aber dann hätte ich mich als Leser über einen dezenten Hinweis gefreut.
Sobald Gordy dann das erste Mal da ist, ist Elodie leider zu keinem klaren Gedanken mehr fähig. Sie kann nicht einmal formulieren, was an ihrem Kerl so überaus toll ist. Mit ihrer Verliebtheit geht leider ein großer Teil des Charmes dieses Buches verloren, weil Elodie ihre Schlagfertigkeit abhandenkommt. Das ist sehr schade und wäre sicherlich nicht nötig gewesen. Große Gefühle kann man auch mit etwas weniger schmachten an den Mann bringen. Besonders weil mich hier die großen Gefühle nicht vollständig mitreißen konnten.
Die Geschichte, die über Elodie und Gordie steht, was also die Wesen aus dem Wasser angeht, wirkt äußerst vielversprechend, wird in weiten Teilen aber nur angedeutet. Häppchenweise erfährt der Leser etwas über diese fremde Welt, das schürt die Neugierde. Besonders weil am Ende doch viele Fragen ungeklärt bleiben, wird man förmlich gezwungen auch Band zwei zu lesen.
Fazit:
Der Leser findet hier eine romantische Fantasygeschichte, die insbesondere jüngere Leser ansprechen wird. Es gibt einige Ungereimtheiten, von denen ich mir aber eine Aufklärung in einem der nächsten beiden Bände erhoffe. Die Grundidee phantastische Gestalten aus dem Meer in den Mittelpunkt einer Geschichte zu stellen, ist noch nicht so ausgetreten, wie manch andere Pfade und ließ mein Herz höher schlagen.