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Reihe: God's End, 1. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Die Auseinandersetzungen in der Welt gehen weiter. Kriege überall. Der Einmarsch Syriens in den Irak setzt dem allen die Krone auf. An der Grenze befindet sich ein Flüchtlingscamp, in dem immer mehr Menschen ankommen und auf kurzfristige Hilfe hoffen. Die Hoffnung ist jedoch trügerisch. Die Militärärzte aus den Vereinigten Staaten tun ihr Möglichstes. Als jedoch in den Vereinigten Staaten islamische Extremisten drohen, vier Atombomben zu zünden, werden alle stationierten Amerikaner zurückgerufen, unter anderem auch die Ärzte aus diesem Camp. Gerade als sie sich fertig machen, um mit dem letzten Lastwagen zu fliehen, taucht ein Panzer auf und zerschießt den LKW mit all den verletzten Flüchtlingen darauf, die qualvoll sterben. Nur ein Patient, Muwth, der vorher auf wundersame Weise ein Kind heilte, und vier der Amerikaner können fliehen.
Dies ist die Geschichte von Adam Newman, Peter Keller, Than Vu und David "Kotter" Cossgrove. Auf der Flucht vor den namenlosen Angreifern führt sie Muwth in ein Felsenlabyrinth. Dabei verfolgt der seltsame Heilige einen ganz bestimmten Plan. Denn in diesem Labyrinth sind die Siegel der Apokalypse verborgen, die nun eines nach dem anderen gebrochen werden. Die Apokalyptischen Reiter treten auf den Plan, als einer nach dem anderen zu KRIEG, TOD, PESTILENZ und HUNGER werden. Lediglich Adam bleibt verschont, denn aus ihm kann kein fünfter Reiter werden - es gibt keinen. Dennoch wird er weiterhin eine große Rolle spielen.
Ein zweiter Handlungsstrang spielt mit wechselnden Handlungsträgern in Amerika. Eine davon ist Evelyn Hartmann. Die Abenteuer in Amerika empfand ich erst nur als schmückendes Beiwerk, bis ich mir überlegte, warum ausgerechnet Evelyn Hartmann öfters erwähnt wurde. Hier bleibt Evelyn (Eva) übrig, dort Adam und schon konnte man sich eins und eins zusammenreimen.
Michael McBride schrieb einen Roman, der mich von Beginn an fesselte, und ich wagte nicht, das Buch aus der Hand zu legen. Der Bann hielt lange genug an, bis mir nach dem ersten Drittel der Handlung der Rest der Geschichte unvermittelt klar wurde. Diese Deutlichkeit des vorgegebenen Endes hielt mich nicht davon ab, das Buch fertigzulesen. Übersetzer Michael Pfingstl hat sehr gute Arbeit geleistet. Bei ihm kommen die Angst der Menschen im Krieg, die Angst vor Hunger und Tod, die Angst vor Attentaten sehr gut zum Tragen. Doch auch die kleinen Hoffnungsschimmer blitzen wieder durch, geben dem Leser gleichzeitig die Hoffnung auf ein gutes Ende. Der Roman ist ein nachdenklich machendes Stück Literatur, das sich der Weltuntergangsstimmung anninmmt, die zur Zeit in der Literatur vermehrt auftritt. Ein Spannungsbogen durchzieht das Werk, der mit Spitzen und Tälern die Leser immer aufs Neue fesselt.
Reiter der Apokalypse - die Rezension von Jürgen Eglseer