Titel: Maylea - Seherin des Jenseits Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Maylea Woolverton sitzt am 29. Februar des Jahres 2012 auf der kalten Marmorplatte des Grabes ihrer Eltern, die seit fast sechzehn Jahren tot sind. Der Tag, an dem sie hier sitzt, ist etwas Besonderes, weil er ihr vierter Geburtstag ist. Oder ihr sechzehnter. Das ist das Dilemma, wenn man an einem Tag Geburtstag hat, der nur alle vier Jahre im Kalender auftaucht. Während ihre Eltern angeblich bei einem Autounfall ums Leben kamen, wuchs Maylea bei Helena, ihrer Großmutter mütterlicherseits, auf. Auf dem Friedhof trifft sie auf einen Raben, der ihr einen Totenschädel überlässt. Damit beginnt auch schon ihr Abenteuer. Denn der Schädel verändert ihr weiteres Leben. Wieder zu Hause, erhält sie von ihrer Großmutter ein kleines Päckchen, in dem sich ein weißes Kleid mit roten Rosen findet. Allerdings lügt Maylea, als sie mit ihrer Großmutter über ihr unheimliches Erlebnis spricht. Das nächste unheimliche Ereignis ist der Tod ihres Onkels, des Bruders ihrer Mutter, der am Tag ihres Geburtstages ins Krankenhaus eingeliefert wurde.
Damit ist erst einmal der Beginn des Abenteuers umrissen. Mit ihrem Cousin besucht Maylea den Friedhof, in der Hoffnung, unter den Geistern, die sie jetzt sehen kann, auch ihre Eltern zu finden. Dem ist aber nicht so und ihr Onkel gibt ihr durch Zeichen zu verstehen, dass die Eltern hier nicht begraben liegen.
Wie immer bei deutschen Autorinnen und Autoren stelle ich mir wieder die Frage, warum sie ihre Erzählungen nicht in Deutschland spielen lassen, warum die Helden und Heldinnen ausländische Namen tragen und nicht etwa Peter oder Christina. Das ist jedenfalls kein alleiniges Problem dieser Autorin.
Maylea ist ein junges Mädchen. Ihre Geschichte ist ein Jugendabenteuer, in dem die Autorin die üblichen europäischen Sagengestalten wie Werwölfe, Vampire etc. mit der nicht existenten Maya-Prophezeiung vermischt.
Leider werden viel zu viele Klischees verwendet, angefangen von der armen Waisen, die feststellt, dass die Eltern noch leben, bis hin zu sich seltsam verhaltenden Vögeln. Auch wenn die Geschichte von Klischees lebt, eine Liebesgeschichte mit Vampiren darstellt, ist sie lesenwert. Sie beginnt recht schnell, verliert im Mittelteil etwas an Geschwindigkeit und wird zum Schluss wieder spannend. Allerdings kommen mir persönlich zu viele Personen darin vor. Mehr als einmal habe ich die Übersicht verloren, wer nun was macht.