Titel: Matrix Revolutions Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Nachdem der "Messias" Neo unerklärlicherweise seine Kräfte auch ausserhalb der computererzeugten Matrix einsetzen konnte und zwei Flugschiffe der Menschen vor der Vernichtung durch angreifende Wächterroboter schützte, liegt er immer noch im Koma. Vom Orakel erfahren Trinity und Morpheus, dass sich Neo weder in der Matrix noch in der realen Welt befindet, sondern irgendwo dazwischen.
Lediglich ein Mitarbeiter des Merovinger kann ihn aus seiner Lage befreien. In einem Nachtclub kommt es zur Konfrontation zwischen Trinity, Morpheus und dem Merovinger - und dieser gibt Neo schlussendlich frei.
Merovinger und Trinity machen sich mit dem einen Schiff auf ins Zentrum der Maschinenwelt, wo Neo eine Mission erfüllen zu müssen glaubt. Währenddessen rast ein anderes Schiff, die Hammer, auf dem sich unter anderem Morpheus und dessen Exfrau Niobe befinden, zur Stadt Zion. Allen klingt die letzte Weissagung des Orakels im Ohr, dass der Krieg heute abend enden wird - auf die eine oder andere Weise.
Die Maschinen stehen kurz vor dem Durchbruch in die Höhlenstadt Zion, der letzten Zuflucht der Menschheit. Ein letztes Aufgebot - alles was Waffen tragen kann - wird aufgestellt und soll die Zivilisten vor dem sicheren Untergang schützen. Als die Roboter durchbrechen entbrennt ein gnadenloser, jedoch aussichtsloser Kampf - Mann um Mann fällt, Zion scheint verloren..
Währenddessen hat Neo, der inzwischen durch den Angriff eines Spions erblindet ist, zusammen mit Trinity die Maschinenstadt erreicht, ihre Landung ist etwas ruppig - dabei wird Trinity so schwer verletzt, das sie stirbt.
Neo stellt sich der Seele der Maschinen und bietet ihr einen Handel an: Er besiegt Mr. Smith, dem Programm, das sich mittlerweile massiv selbst vervielfältigt und nicht nur die Matrix, sondern auch die reale Welt bedroht, dafür soll der Krieg beendet werden. Die Maschinenseele willigt ein.
In einem furiosen Kampf zwischen Hochhausschluchten begegnen sich Mr. Smith und Neo zum letzten Kampf. Beiden ist klar, das dies nun das Ende ist - so oder so. Die Menschen in Zion, die verblüfft vor den Maschinen stehen, welche kurz vor dem endgültigen Schlag ihren Angriff abgebrochen haben, ahnen, was nun auf dem Spiel steht...
Kurzum, Matrix 3 kann nicht überzeugen. Weder die Geschichte, noch die Figur Neo kann noch überraschen. Offenbar ist beides in den vergangenen zwei Teilen ultimativ ausgereizt worden. Einfache Ja / Nein Dialoge in der Art der Vorlonen aus Babylon 5 heben nicht die Spannung des Kinobesuchers - und warum Neo so aussergewöhnlich ist und derartige Kräfte besitzt, wird nicht geklärt. Ebensowenig geht man auf die Struktur der Matrix ein. Wie steht der Architekt zur Maschinenseele? Keine Antwort ist auch eine Antwort, dachten sich wohl die Brüder Wachowski und so ergiesst sich über den Zuseher ein wildes Gemisch aus den Extrakten der verschiedensten Religionen. Sowohl buddhistische als auch christliche Motive werden im blinden Messias Neo verkörpert, der sich für sein Volk aufopfert, um es zu befreien. Die Behandlung des Körpers nach Neos Tod durch die Maschinenwelt schlägt in die gleiche Kerbe.
Aber leider ist dies alles nicht überzeugend - anders wie es in Dune mit Leto Atreides dargestellt ist. Stattdessen kämpft man sich von einer Oberflächlichkeit zur nächsten und endet schlussendlich im sogenannten Showdown. Dieser findet gleich zweimal statt - sowohl in Zion als auch in den virtuellen Häuserschluchten der Matrix.
In Zion steigen die Menschen in Mechas, die man schon aus den verschiedensten Mangas kennt. Das hilft ihnen jedoch nicht allzusehr weiter, denn sie werden, kaum das sie es überhaupt wahrnehmen können, von einer gigantischen Flut von Maschinen überrollt. Es werden Szenen gezeigt, die den Widerstandswillen der Menschen darstellen sollen - einzelne Erfolge können aber das Gesamtergebnis nicht ändern: die Zionisten haben keine Chance. Ihre Hoffnung beruht auf Neo, der sich Mr. Smith stellt - hier wird man mit einem Superhelden-Kampf erster Klasse konfrontiert. Superman gegen Spiderman wäre ein Vergleich, den man stellen könnte. Alles im allem wird im Showdown die Gier des Kinogängers auf spektakuläre Special Effects gestillt - und diese sind wirklich gut. Mehr leider nicht.
Was aber nichts daran ändert, dass der Film in der Gesamtbetrachtung entäuscht.
Matrix - Reloaded - Teil 2 der Trilogie rezensiert von Markus Wolf