| Titel: Der automatische Detektiv. Gerostet wird später! Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Auch Roboter haben es nicht leicht, schon gar nicht wenn man als Killermaschine gebaut wurde und sich nun rehabilitieren will, um in Empire City als Bürger anerkannt zu werden. Empire City ist, wie es im Buch nachzulesen ist, eine Stadt, in der Recycling-Anlagen Giftmüll produzieren und wo Mutanten schneller zu Fuß sind als mit der Metro. Die Bewohner von Empire City bestehen aus den üblichen Verdächtigen wie Menschen, Robotern, Mutanten und allerhand Maschinen. Und weil sich der ehemalige Schlachtfeldexperte irgendwie Geld verdienen muss - Energie ist teuer und ohne ist er nur eine vollautomatische Skulptur -, fährt Mack Megaton Taxi. Mit seinen etwas über 2 Metern Körpergröße und 358 Kilo (Lebend-)Gewicht ist ein Taxi zu chauffieren recht anstrengend, vor allem wenn man dafür nicht gebaut wurde. Sein Chef legt Wert auf eine Fliege und eine Weste, an denen der Fahrgast seine Fahrzeugflotte und seine Leute erkennen soll. Mack hat für die Fliege kein ‚Händchen’ und besucht daher immer seine Nachbarin, die ihm gern behilflich ist. Diesmal ist jedoch alles etwas anders, und er mischt sich schließlich in Sachen ein, die ihn nichts angehen. Er lässt sich in eine Familienangelegenheit verwickeln, nur um eine Kugel einzufangen. Ihm persönlich macht das nichts aus, nur seine Weste hat ein unansehnliches Loch. Zum Glück kann er sich bei seinem Kollegen Jung, einem intelligenten Gorilla mit einer Vorliebe für gute Bücher, eine neue Weste zum Dienstantritt leihen. Mit seiner Taxifahrerei wird es nichts. Mack Megatron findet sich in einer Entführungsgeschichte wieder, in der sich Automatische (nicht-intelligente) Maschinen, Roboter (intelligente Maschinen), Menschen und Mutanten die Hand geben. Aber dann wird aus dem Taxifahrer ein Detektiv.
Die Geschichte ist schnell erzählt. Sie wird einigen Lesern aber nicht gefallen. Vergleicht man seinen ersten Roman „Diner des Grauens“ mit „Der automatische Detektiv“, dann ist man möglicherweise enttäuscht. War der erste Roman mehr Slapstick und Klamauk, so ist der neue Roman eher Satire und Ironie. A. Lee Martinez ist an sich selbst und seinen Büchern gewachsen. Er erkannte: Mit Klamauk allein kann man zwar einen Roman, nicht aber viele Romane füllen. So besann er sich und wurde in seinen Geschichten und seinem Stil erwachsener. Seine Erzählung ist eine Art humoristischer Science-Fiction-Krimi. Der Sprachwitz (prima umgesetzt von der Übersetzerin Karen Gerwig) und seine Ideenmannigfaltigkeit kommen sicher bei den Lesern gut an. Wer sich von der Buchbesprechung nicht abschrecken lässt ist mit dem Roman mehr als nur gut bedient.