Serie / Zyklus: Mark Brandis, Band 11 Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Die Menschen der EAAU, der Europäisch-amerikanisch-arabischen-Union haben einen hohen Lebensstandard erreicht, doch dann bedrohen Naturkatastrophen den erblühenden Superstaat. Ein Erbbeben vernichtet große Teile San Franciscos und die Seismologen sagen weitere gewaltige Erstöße voraus. In den Blickpunkt gerät der Kilimandscharo, der in der Vergangenheit als Deponie für extrem giftige und radioaktive Abfallstoffe genutzt wurde. Was dort lagert, ist eine tickende Zeitbombe, und wenn diese hochgeht, wird der Fallout das gesamte Leben auf der Erde vernichten. So wird Operation Sonnenfracht ins Leben gerufen: Mittels ausrangierter Raumschiffe soll der Müll in die Sonne geschossen werden. Zunächst geht alles gut, doch dann regt sich die Erde. Mark Brandis und seiner Crew, die den Abtransport leiten und koordinieren, wird die Zeit knapp.
Schon wieder überrascht Autor Nicolai von Michalewsky mit einem vollkommen neuen Thema und wieder ist es ein Aspekt, der auch heute an Aktualität nichts eingebüßt hat. Damals mag der Autor seine Geschichte unter dem Eindruck des Erdbebens in San Francisco verfasst habe, aber den Lesern heute ist die Zerstörung Haitis und die Tsunami-Katastrophe im Indischen Ozean noch bestens im Gedächtnis. Mit der Einführung der Figur von Friedrich Chemnitzer (interessante Namenswahl, denn man muss bedenken, dass Chemnitz zu Zeiten der DDR in Karl-Marx Stadt umbenannt wurde) bekommt Mark Brandis einen Gegenspieler, der ihm auch noch in den nächsten Episoden das Leben schwer machen wird. Und wieder überrascht der Autor mit interessanten Wendungen: Er lässt Mark Brandis an einem Burn-Out-Syndrom leiden und gibt damit seinem Helden eine neue menschliche Note. All diese Elemente führen dazu, dass auch das elfte Abenteuer des Helden wieder spannend und kurzweilig zu lesen ist.
7 von 10 Punkten.