Titel: Mara und der Feuerbringer: Das Todesmal Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Nach den turbulenten Ereignissen mit dem Feuerbringer kann Mara nur kurz durchschnaufen, denn der Feuerbringer ist nicht endgültig besiegt. Jemand auf der Erde hat ihn geschaffen oder gibt ihm zumindest Kraft. Als Maras Mutter sie und Professor Weissinger auf ein Wicca Seminar einladen, stößt das Mädchen eher zufällig auf den Urheber der Probleme. Der Seminarleiter Doktor Thurisaz versetzt die Seminarteilnehmer in andere Welten und lässt sie den Feuerbringer Vers rezitieren. Eben als Mara glaubt den Schuldigen gefunden zu haben, wird sie ins Totenreich versetzt und begegnet der nordischen Totengöttin Hel persönlich. Nur mit Mühe kann sie Hel davon abhalten, sie für immer festzuhalten und muss einen Handel mit der Göttin eingehen. Sie soll Loki, Hels Vater, binnen einer Woche einen schwarzen Edelstein bringen. Gelingt ihr das ist sie frei. Versagt sie, gehört sie Hel für immer. Zu Erinnerung erhält sie ein schwarzes, ringförmiges Todesmal am Arm. Für jeden Tag der Frist erscheint in schmerzhafter Weise ein weiterer Ring und dies soll Mara erinnern, wie knapp bemessen die Zeit ist. Als Mara jedoch versucht, zu Loki vorzudringen, muss sie feststellen, dass Loge, der Feuerbringer, sich ihr in den Weg stellt und Maras Zeit beginnt abzulaufen.
Tommy Krappweis gelingt es wieder zu überzeugen und erneut wartet er mit einer faszinierenden und humorvollen Geschichte auf, die sich stark aus der Massenware vom Fantasy Mainstream unterscheidet. Da sind zum einen die manchmal wirklich urkomischen Beschreibungen und die absurden inneren Reflexionen Maras, die besonders der jugendlichen Zielgruppe besonders gefallen. Zum anderen erfährt der Leser, so quasi nebenbei, vieles über die nordischen Göttersagen. Das Interesse meiner Tochter war so stark gestiegen, dass sie sich ein Buch mit germanischen Göttersagen gewünscht hatte. Aber die humorvolle Schreibweise macht das Buch auch für erwachsene Leser sehr unterhaltsam. Außerdem bietet der Autor dem Leser viele überraschende Wendungen und trotz des Wortwitzes vergisst es Tommy Krappweis nicht, die Geschichte mit Inhalt zu füllen, der auch für Erwachsene interessant ist und diese ebenso fesselt wie die jugendliche Leserschaft. Alles in allem eine Fortsetzung die die hohen Erwartungen nach dem sehr gelungenen Debüt Roman erfüllt und vielleicht sogar noch ein wenig übertrifft. Man wünschte sich, es gäbt mehr Jugendbücher wie dieses.
9 von 10 Punkten.