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Reihe: Der magische Dieb, Band 2 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Es hat etwas länger als ein Jahr gedauert, seit mit Auf der Jagd nach dem Stein der Macht der erste Band um den magischen Dieb erschien. Der zweite Band der Der-Magische-Dieb-Trilogie mit dem Titel Auf der Spur der silbernen Schatten setzt die Ereignisse aus dem ersten Teil nahtlos fort. Die Leserin und der Leser begleiten den jungen Dieb Conn und den alten Magier Nevery, als diese wieder losziehen, um Abenteuer zu erleben.
Der Dieb Conn verlor den Locus Magicalicus beim Kampf gegen den Unterlord. Er benötigt den Zauberstein, um mit der Magie in Kontakt zu treten. Durch den Verlust des Zaubersteins darf er nicht mehr an der magischen Akademie studieren. Dabei benötigt er die Magie, um seiner Heimatstadt zu helfen. Dies ist wichtig, da seine Heimatstadt Wellmet von unheimlichen Schattenwesen angegriffen wird. Die Angst geht um.
Die Stadtbewohner werden von Furcht erregenden Kreaturen, die wie schwarzer Nebel aussehen, angegriffen und in steinerne Statuen verwandelt. Selbst die Schergen des ehemaligen Unterlords und die Soldaten der Herzogin zeigen Angst vor ihnen. Der Rat hat es noch nicht geschafft, einer der fremden Kreaturen habhaft zu werden. Ohne einen Angreifer kann man aber keinen Abwehrzauber entwickeln, der gegen sie eingesetzt werden kann.
Währenddessen sucht Conn verzweifelt nach einer Möglichkeit, seinen Kontakt zur Magie wiederherzustellen. Mit Hilfe verbotener pyrotechnischer Experimente schafft er es für einen kurzen Moment. Je gewaltiger die Explosion, die er erzeugen kann, desto klarer ist die Stimme der Magie. Daraus entstehen jedoch einige Probleme und die Hinweise der Magie sind mehr als dürftig. Der Hinweis auf die Nachbarstadt Desh ist nicht mehr als das.
Conn macht sich auf den Weg nach Desh, wo er zusammen mit seiner Freundin Ro hinter das Geheimnis der Schatten kommen will.
Magierlehrling Conn muss sein ganzes Können einsetzen. Und als Lehrling ist das noch nicht sehr viel. Weil er aber recht raffiniert ist, findet er immer wieder neue Wege, ein Geheimnis nach dem anderen zu knacken. Dabei ist es sehr amüsant zu lesen, wie Conn seinen Überlegungen und Gedankengängen nachhängt. Genauso interessant ist es, wie er Neverys Verboten ständig aus dem Weg geht und für jedes Verbot eine Lücke findet. Um seine Heimatstadt vor dem Untergang zu retten, setzt er Himmel und Erde in Bewegung, um den Zauberstein des Hexerkönigs Jaggus zu vernichten.
Das Buch ist in Ichform aus der Sicht von Conn geschrieben, was den Leser sehr schnell in die Welt des Zauberlehrlings einführt. Praktisch huckepack lernen wir unter anderem den Straßenjungen Dee und den Schwarzpulver-Mischer Embre kennen.
Auf der anderen Seite erfahren wir etwas mehr über Nevery und Lady Roawan, deren Brief wir zu lesen bekommen. Die auftretenden Figuren sind sehr liebenswürdig beschrieben, man fühlt sich fast heimisch. Nachteilig ist bei der Erzählung der Stil. Er wirkt manchmal etwas abgehackt. Es entsteht ein hektischer Eindruck. Vielleicht liegt das aber auch an der Übersetzung.
Große, lesefreundliche Schrift und viele freie Flächen auf den Seiten ergeben dennoch nur ein relativ dünnes Büchlein. Selbst der ausführliche Anhang kann mir nicht den Eindruck verwehren, eher eine Novelle denn einen Roman in den Händen zu halten. Aber das Lesen hat trotzdem Spaß gemacht.