Titel: Magira - Jahrbuch zur Fantasy 2008 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Lange ersehnt und nun endlich vorliegend, ist Magira, das Jahrbuch zur Fantasy in den letzten acht Jahren eine feste Größe für mich geworden. Nicht etwa, weil ich selbst daran mitarbeite (meine eigenen Beiträge lese ich gar nicht mehr), sondern wegen der unterschiedlichen, abwechslungsreichen Beiträge meiner anderen ehrenamtlichen Kolleginnen und Kollegen, die immer viel Herzblut und Arbeit in dieses Projekt stecken. Seit dem Jahr 2001 erscheint im Fantasy Club das Magazin unter der Verantwortlichkeit von Michael Scheuch und Hermann Ritter. Mit Michael Scheuch hatte ich Rechnungen und Beschriftungen für das Magazin fertig gestellt, weil die Bücher doch noch nicht da waren, obwohl von der Bücherei versprochen. Es dauerte dann noch eine Woche, bis das Buch endlich vorlag. Aber das ist eine andere Geschichte.
Ich freute mich auf das Buch und bekam dann gleich was aufs Auge gehauen. Nichts gegen Werbung - das Buch benötigt diese zur Finanzierung -, aber gleich auf den ersten beiden Seiten davon erschlagen zu werden, ist sehr übel und abschreckend.
Es gibt einige feste Rubriken, die ich gar nicht groß beschreiben muss. Wer Magira regelmäßig liest kennt diese. Etwa Hermann Urbanek mit seiner Übersicht über die Fantasy-Literatur, die im letzten Jahr erschien. Vor allem der Hinweis auf die kleineren Verlage ist erwähnenswert. Gerade sie sind es, die leider unter dem großen Ausstoß an Fantasy-Literatur ein wenig ins Abseits geraten. Werners Bücherecke ist ebenfalls interessant, zeigt sie doch Bücher, die in englischer Sprache erschienen und in Deutschland - noch - nicht zu haben sind.
Magira enthält diesmal aber auch fünf Nachrufe zu Autorinnen und Autoren, die im letzten Jahr verstarben, manche viel zu jung. Es ist für uns keine lästige Pflicht, an sie zu erinnern. Vor allem, wenn man, so wie ich, etwa Werner Kurt Giesa seit dreißig Jahren kennt - pardon, kannte -, ist es eine Ehre, an ihn zu erinnern. Ein Wegbegleiter der Phantastik, mit dem ich mich gern und oft traf und unterhielt.
Aber es gibt auch noch jede Menge weitere interessante Beiträge: etwa die Interviews mit Stefanie Raflenbeul, Sergej Lukianenko, R. Scott Bakker und andere mehr; Artikel, Kurzgeschichten von Neil Gaiman, Falko Löffler, der auf einer der ersten Darmstädter Spät Lese Abende auftrat u. a. m.; Hörbuch- und Buchbesprechungen ...
Mit den unterschiedlichen Artikeln, Übersichten, Sachbeiträgen und Kurzgeschichten - nicht zu vergessen die Zeichnungen - hat man ein abwechslungsreiches Buch in der Hand. In vielen Fällen wird der Leser das Buch nie komplett lesen. Zu unterschiedlich sind die Ansprüche der Leser und das Angebot, das die Autoren machen können. Manche Beiträge lehnen Leser schlichtweg aus Interesselosigkeit ab, nur um dann doch noch etwas zu finden, was sie mögen.
Aber warum soll ich hier alles aufzählen? Das Buch kann in jeder Buchhandlung bestellt werden - oder über die Seite www.magira.com.
An dieser Stelle mal einen herzlichen Dank an alle Beteiligten. Und das sind nicht nur die im Buch namentlich Erwähnten. Dahinter stehen Phantasten, die Recherchen ausführen, Übersetzer, Lektoren, Setzer und andere. Ich bin mir in einem sicher: Ohne die ehrenamtliche Arbeit aller könnte das Buch nicht erscheinen.