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Genre: Fantasy / Comedy Eine Rezension von Judith Madera (Weitere Rezensionen von Judith Madera findet ihr hier auf fictionfantasy oder auf ihrer Website www.literatopia.de) |
Hakuryu ist ein Prinz des Kaiserreichs Kou und macht sich große Sorgen um sein Land, das zunehmend von der zwielichtigen Organisation Al Thamen unterwandert wird. Er offenbart Sindbad, warum er wirklich nach Sindria gekommen ist, und erhofft sich dessen Hilfe. Sindbad weist Hakuryu an, sich Aladin und Ali Baba anzuschließen, um von ihnen zu lernen und stärker zu werden. Als Ali Baba und Sindbad von einem dunklen Fluch getroffen werden, bricht Hakuryu mit Aladin, Ali Baba und Morgiana auf, um den Dschinn des Dungeons Zagan zu bezwingen. Dabei ahnen sie nicht, dass sie direkt in eine Falle laufen. Gleichzeitig wird das Inselparadies Sindria von Al Thamen angegriffen …
Endlich wieder ein Dungeon! Seit Ali Baba seinen Feuerdschinn Amon erhalten hat, hat man keinen Dungeon mehr von innen gesehen, auch wenn man die verschiedensten Dschinn und deren Besitzer kennengelernt hat. Zagan ist ein sehr interessanter und spezieller Dungeon, in dem viele auf den ersten Blick niedliche Kreaturen leben. Diese können sich allerdings in fiese Monster verwandeln. Wirklich seltsam an Zagan ist jedoch, dass der Dschinn behauptet, Menschen zu hassen und die Bewohner eines nahgelegenen Dorfes entführt. Aladin, Ali Baba, Morgiana und Hakuryu müssen gut zusammenarbeiten, um die zahlreichen Prüfungen des Dungeons zu bestehen und das Geheimnis um Zagan zu lösen.
Doch Hakuryu leidet darunter, dass die anderen drei ihm immer wieder helfen müssen. Ähnlich wie Ali Baba früher will der Prinz alles allein schaffen, allerdings aus anderen Gründen. Er war immer auf die Hilfe anderer angewiesen und will sich nun davon lösen. Aber Aladin und Ali Baba machen ihm bewusst, dass man viele Aufgaben nur gemeinsam bewältigen kann und dass es keine Schande ist, auf die Hilfe anderer vertrauen zu müssen. Im Gegenteil: Es ist etwas Wunderbares, wenn man Freunde hat, auf die man sich verlassen kann. Hakuryu fügt sich insgesamt gut in die kleine Heldengruppe, die im Zentrum der weitläufigen Geschichte steht, ein, auch wenn man sich etwas wundert, dass so kurz vor Ende der Staffel ein neuer Protagonist eingeführt wird.
Die erste Staffel von Magi – The Labyrinth of Magic endet mit einem turbulenten Finale, in dem Aladin und Ali Baba ihr bislang schwerster Kampf bevorsteht und in dem gleichzeitig das Königreich Sindria einem brutalen Angriff wiederstehen muss. Dabei sieht man Sindbads legendäre acht Generäle erstmals alle in Aktion, da sie sich den Anführern der Feinde in den Weg stellen. Im Dungeon Zagan stellen sich der Heldengruppe zwei neue Charaktere aus einem zerstörten Königreich in den Weg, die unter dem Einfluss Al Thamens stehen und erkennen müssen, dass sie von der Organisation bitter getäuscht wurden. Ansonsten treten lediglich bisher bekannte Nebencharaktere deutlicher in den Fokus, was es leichter macht, der Handlung zu folgen. Denn Magi – The Labyrinth of Magic verfügt über ein nahezu kritisches Maß an verschiedenartigen Charakteren, über die man den Überblick behalten muss.
Die letzten Folgen sind inhaltlich sehr dicht und werfen viele Fragen auf, insbesondere was Al Thamen und König Sindbad betrifft. Dieser birgt nämlich so mach seltsames Geheimnis, das man unbedingt ergründen möchte. Außerdem zeigt sich, dass Aladin ein ganz besonderer Magi ist. Magi – The Labyrinth of Magic endet schließlich mit einem kleinen Sieg, der jedoch verdeutlicht, wie gefährlich Al Thamen ist und dass der Krieg gerade erst begonnen hat. Das Staffel-Finale beeindruckt mit actiongeladenen, magischen Kämpfen, die veranschaulichen, wie stark sich Aladin und Ali Baba weiterentwickelt haben. Beide beherrschen ihre Kräfte inzwischen gut und haben in Sindria neue Techniken erlernt. Gleichzeitig entdeckt Morgiana die Magie ihrer Hausgefäße, mit denen sie die Kraft von Ali Babas Dschinn Amon nutzen kann.
Die Kritikpunkte an der Serie sind nach wie vor dieselben, insofern sollen sie hier nur kurz genannt werden: Die Serie verfügt über wahnsinnig viele unterschiedliche Charaktere, sodass gerade die Nebencharaktere zu kurz kommen. Der Fanservice (Aladins Vorliebe Brüste beziehungsweise allgemein extrem großbusige Damen) ist schlicht unpassend in einem Märchen aus 1001 Nacht. Und hier waren eindeutig zu viele Köche am Werk, sodass manche Folgen total aus dem Rahmen fallen, was jedoch bei Vol. 4 glücklicherweise nur zu Beginn der 20. Nacht der Fall ist. Die letzten vier Folgen sind verfügen über einen kontinuierlich aufgebauten Spannungsbogen, was daran liegen kann, dass hier ein einziger Drehbuchautor am Werk war.
Die DVD-Box ist wie seine Vorgänger schön gestaltet und bringt wieder ein Booklet mit, das allerdings einen kleinen Fehler enthält – bei der 22. Nacht stimmt die Inhaltsbeschreibung nicht. Neben den Kurzusammenfassungen der einzelnen Folgen gibt es zwei spannende Interviews mit einem der Charakterdesigner und Regisseur Kôji Masunari. Der Neupreis ist wieder sehr hoch angesetzt, wobei man die Box inzwischen auch schon für 25 – 30 Euro erhält.
Fazit
Das Staffeln-Finale von Magi – The Labyrinth of Magic fällt spektakulär und dramatisch aus, da an zwei Fronten erbittert gekämpft wird. Aladin und Ali Baba sind unterdessen spürbar gereift und stellen sich der Dunkelheit mit aller Macht entgegen. Hakuryu, ein Prinz von Kou, stößt als neuer Charakter zu der kleinen Heldengruppe und erweist sich als wertvoller Mitstreiter. Am Ende bleiben ein kleiner Sieg und viele offene Fragen, die nur die zweite Staffel beantworten kann. 8 von 10 Punkten.
Rezension zu Magi - The Labyrinth of Magic (Volume 1)