Serie/Zyklus: Autoren: Wolfgang und Heike Hohlbein Jumbo Neue Medien, 6 CDs Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz. |
Bestürzt muss Kim feststellen, dass seine Schwester nach einer harmlosen Blinddarm-Operation nicht mehr aufwacht und im Koma liegt. Als Kim des Nachts dann endlich einschläft, wird er durch die Anwesenheit eines Mannes mit Namen Themistokles aufgeschreckt. Der Mann sagt ihm, dass seine Schwester in einem Land namens Märchenmond gefangen genommen worden sei und er mit ihm kommen müsse, um sie zu retten.
Ehe Kim sich einen Reim auf diese Sache machen kann, verschwindet Themistokles in einer Standuhr mit einem letzten Rat, wie er seinerseits den Weg nach Märchenmond finden kann. Das gelingt Kim dann auch, allerdings gerät er sofort in die Gewalt von Themistokles' bösem Zwillingsbruder Boraas, der auch seine Schwester gefangen hält. Ganz offen bietet er Kim einen Pakt an: Im Gegenzug für die Freilassung seiner Schwester soll Kim ihm helfen, Märchenmond zu unterwerfen. Doch Kim weigert sich und flieht. Er muss unbedingt Themistokles finden und mit ihm den Kampf gegen den dunklen Boraas aufnehmen. Kim erlebt das Abenteuer seines Lebens.
Zum einen könnte man nun sagen, dass Wolfgang und Heike Hohlbeins Geschichte alles andere als neu und streckenweise sogar ausgesprochen seltsam ist. Mehr als einmal fühlt man sich an Stephen R. Donaldsons Thomas Covenant erinnert. Jedoch ist Märchenmond ein reines Jugendbuch, und ich bin überzeugt, dass Jungen mit dieser Geschichte sehr wohl ihre Freude haben werden. Nur zu gerne werden sie sich mit dem Jungen Kim identifizieren, der ohne Angst auch den größten Gefahren trotzt und auch die schrecklichsten Drachen austrickst und die dunkelsten Ritter besiegt. Außerdem deutet der Titel Märchenmond darauf hin, dass es sich auch um ein Märchen handelt - und in solchen ist ja auch mehr möglich als in Fantasy-Geschichten.
Ein wenig störend ist das zuckersüße Ende, das dann all das Leid und die Opfer einfach aufhebt und Kim mit dem Wissen aus seinem Schlaf aufwachen läßt, dass er Märchenmond vollständig gerettet hat. Wiederum muss man jedoch davon ausgehen, dass dieses Ende, das einem Erwachsenen nicht so recht gefallen mag, einem Jugendlichen sehr wohl gefallen und dieser das Buch zufrieden weglegen wird. Wenn man das Buch nun als Jugendbuch betrachtet, dann kann man dem Roman getrost 8 von 10 Punkten geben.
Das empfehlenswerte Jugendbuch wurde im Jahr 1984 mit dem Phantastikpreis der Stadt Wetzlar ausgezeichnet.
Das Hörbuch wurde leider stark gekürzt. Schlimmer noch: Es wurde zu viel Augenmerk auf die Handlung gerichtet und viel herausgenommen, was der Geschichte Tiefe gab. So kam eine Interpretation heraus, die gehetzt wirkt, und man gewinnt den Eindruck, dass nur schnell alle Stationen von Kims Weg durch Märchenwald abgehakt werden, um sich dann schnell dem nächsten Schauplatz zuzuwenden. Eigentlich sind die drastischen Kürzungen nicht nachvollziehbar, denn das Hörbuch besteht aus 6 CDs mit einer Spielzeit von nur ca. 340 Minuten. Auf 6 CDs könnte man aber auch an die 500 Minuten unterbringen. Also warum macht man das nicht?
Sprecher Monty Arnold macht zwar seine Sache ganz gut, aber nachdem das Werk bereits so zusammengestrichen wurde, schafft er es nur bedingt, dem Hörbuch Leben einzuhauchen. So richtig Atmosphäre will nicht aufkommen. Doch wiederum sein angemerkt, dass Märchenmond ein Jugendbuch ist und wohl auch in der Hörbuchversion die Jugendlichen besser anspricht als Erwachsene. Für das Hörbuch vergebe ich 5 von 10 Punkten.
Eine Übersicht der Serie gibt es auf der Autorenseite.
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