| Serie / Zyklus: Maddrax |
Lfd. Nummer: 123 | |
Titel: Wege der Macht | |
Autor: Susan Schwartz | |
Verlag: Bastei | |
Titelbild: Luis Royo | |
Erscheinungsdatum: 04.10.2004 | |
zusätzliche Inhalte: | |
Maddrax Starschnitt Teil 3 von 8 | |
Besprechung / Rezension von Heiko Schiefelbein |
Auf der Suche nach Rulfan, der mit einem EWAT über den Ruinen von Aachen verschwunden ist, wird auch der EWAT von Matt und Aruula von Insekten zur Landung gezwungen. In Aachen treffen sie auf ihren alten Freund Ch'zzarak , einen Mensch/Käfer-Hybrid. Er hat inzwischen das Insektenheer von Aachen als Führer übernommen. Als sie mit ihm über den Absturz von Rulfan und ihrer Zwangslandung reden wollen, erzählt der sichtlich geschwächte Hybrid Matt und Aruula, dass Rulfan Tausende seiner Insekten ohne Grund mit dem Bordgeschütz getötet hat. Das verlangt nach Vergeltung an Rulfan und seinen mitschuldigen Leuten.
Ohne weiter mit ihnen zureden, schickt Ch'zzarak seine Freunde zu einer kleinen Siedlung von Menschen in den Ruinen, die er dort zu Forschungszwecken gefangen hält. Dort treffen sie auch auf Rulfan und die Überlebenden des Ersten EWATs, die gerade von Mostroo, dem Verbindungsmann zu dem Insektenheer und den Menschen, gefangen genommen worden ist. Mostroo hat sich innerhalb der Gemeinschaft zum Herrscher aufgeschwungen und unterdrückt die Menschen. Wer ihm nicht gehorcht wird an die Insekten verfüttert. Durch die augenblickliche Schwäche des Hybriden, sieht er seine Chance gekommen, den Insektenherrscher zu töten und die Macht in der ganzen Stadt zu übernehmen. Die Waffen der Fremden sollen ihm dabei helfen.
Doch er hat die Rechnung ohne die Bewohner der Siedlung gemacht. Diese befreien Matt und die anderen, so das Mostroo überwältigt werden kann. Als Matt erneut mit Ch'zzarak reden will, muß er erstaunt feststellen dass der Hybrid eine Metamorphose durchlaufen hat. Er ist zu einer schönen, fast menschlichen Frau geworden, die sich mit Matt paaren will. Trotz der überwältigen Pheromone die sie einsetzt, widersteht der Mann aus der Vergangenheit, kann sie sogar dazu überreden die Menschen frei zu lassen. Selbst Rulfan, der behauptet das der Beschuß nur eine Waffenstörung war und wird durch Aruulas Lauschsinn bestätigt, wird von ihr begnadigt. Ch'zzarak willigt sogar ein, ein Bündnis zwischen dem Insektenheer und der Allianz gegen die Daa'muren zu schließen. Nachdem der EWAT repariert worden ist, machen sie sich wieder auf den Weg. Während der Reise nach London plagen Rulfan Selbstzweifel. Denn trotz seiner klaren Erinnerung betreffs der Waffenfehlfunktion, ahnt er, dass er mit Absicht geschossen hat, bloß nicht warum.
Dieses Heft ist definitiv nichts für Leser mit Arachnophobie und einer lebhaften Phantasie. Es wimmelt dort nur so von Spinnen und Käfern. Das fängt mit dem Titelbild von Luis Royo an und setzt sich bis zum Ende der Story fort. Trotzdem ist die Geschichte gut und spannend geschrieben.
Das Insektenheer wird sehr lebendig beschrieben und man bekommt schon eine Gänsehaut, wenn man sich vorstellt wie Tausende Käfer jemanden überrennen und auffressen. Die Ängste und Nöte der von Ch'zzarak gefangengehaltenen und von Mostroo gepeinigten Menschen kommen gut und glaubhaft herüber. Das sich der Hybrid zum Schluß eine Metamorphose in eine Menschenfrau vollzieht, ist ja fast schon aus dem Titelbild ersichtlich. Ich frage mich, ob der Autor zuerst das Bild bekam und die Geschichte danach schrieb, oder ob er erst die Story schrieb und dann das Bild dazu ausgesucht worden ist. Ich vermute das erste, da das mit den Royo Titelbildern und der passenden Story in der Vergangenheit von Maddrax schon häufiger passiert ist.
Wie es auch in den letzten Romanen zur Zeit häufig vorkommt, werden alte Handlungsstränge oder Personen wieder aufgegriffen. Matt und Aruula waren am Anfang der Serie (Band 13: Das Milliarden-Heer von Timothy Stahl) schon mal in Aachen und sind auf die Insekten getroffen, und um die Geschichte vollständig zu verstehen, muß man die Vorgeschichte lesen. Am Anfang ist deshalb eine kurze Zusammenfassung der damaligen Ereignisse als Extra enthalten, was ich eine gute Idee finde.
Zum Schluß bleibt nur noch zuerwähnen, dass mich die ganze Sache mit Rulfan ein bißchen stört. Es ist doch recht unwahrscheinlich dass noch keiner auf die Idee gekommen ist, das mit Rulfan etwas nicht stimmt, und dass die Daa'muren irgend etwas mit ihm angestellt haben, nicht nur das sie ihn hypnotisch kontrolliert haben.
9 von 10
- Oktober 2004 -
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