Titel: Lurking Fear - Kreaturen des Grauens |
Es gibt bessere und es gibt schlechtere Lovecraft-Verfilmungen. "Lurking Fear - Kreaturen des Grauens" gehört mit Sicherheit zu den schlechteren. Zwar produzierte die Trash-Firma Full Moon Entertainmet auch den ein Jahr später veröffentlichten Film "Castle Freak", der als beste Direct-to-Video-Produktion ausgezeichnet wurde, doch bei "Lurking Fear" dürfte niemand auch nur im Traum daran gedacht haben, einen Preis zu vergeben.
Der Film erzählt von John Morgan, der nach einer fünfjährigen Gefängnisstrafe die Mitteilung erhält, ein Erbe antreten zu können. Dieses befindet sich in einer kleinen Stadt namens Lefferts Corner und ist dort auf einem alten Friedhof vergraben. Morgan ist allerdings nicht der Einzige, der von dem Erbe weiß. Denn urplötzlich sind eine Gruppe Gauner ebenfalls hinter dem Geld her. In Lefferts Corner treffen Morgan und die Gangster in einem alten Haus aufeinander. Dieses Gebäude befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Friedhof. In der Nacht steigen hässliche Kreaturen an die Oberfläche und bedrohen die Menschen.
Nur in groben Zügen spiegelt dieser Film den Inhalt der gleichnamigen Kurzgeschichte von Lovecraft wider. Dort ist es eine Gruppe Wanderer, die in einem alten Haus übernachten. Als der Ich-Erzähler aufwacht, sind seine beiden Freunde verschwunden. Schließlich entdeckt er einen Gang, der in die Erde führt und wo eine Gruppe deformierter Kreaturen auf ihn lauert. Hätte sich Regisseur und Drehbuchautor C. Courtney Joyner genauer nach der Erzählung orientiert, wäre vielleicht ein besserer Film daraus geworden. So aber erscheint "Lurking Fear" als eine aus der Nase gezogene Geschichte, die noch dazu schlecht umgesetzt wurde. Über große Strecken hinweg wirkt dieser Film schlichtweg amateurhaft und unglaubwürdig. Er strotzt nur so vor Handlungsfehlern und ist zusätzlich noch so miserabel geschnitten, dass wahrscheinlich nur noch der extremste Trash-Fan seine Freude daran hat. Selbst Horrorikone Jeffrey Combs kommt nicht in Fahrt, sondern spielt seinen Part teils überzogen, teils gelangweilt. Zwischen diesem Film und seiner Rolle als Herbert West liegen jedenfalls Welten. Über die die anderen Schauspieler kann nur eines gesagt werden: Berufsverfehlung.
"Lurking Fear" ist demnach alles andere als große Filmkunst. Der Begriff Trash-Granate passt allerdings auch nicht. Vielleicht müsste man hier eher von einem Trash-Supergau sprechen. Lovecraft-Fans müssen diesen Film auf jeden Fall nicht gesehen haben.