Reihe / Serie: Wurdack SF-Reihe, Band 11 Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Im Wurdack Verlag geht es Schlag auf Schlag. Ende letzen Jahres erschien die Anthologie SFX und nun liegt bereits die nächste Sammlung von Kurzgeschichten vor. Und wieder bewiesen die Herausgeber Heidrun Jänchen und Armin Rößler eine gute Hand bei der Auswahl von insgesamt 19 Geschichten. In der Folge nun eine Kurzkritik zu den hervorstechendsten Geschichten der Anthologie:
Christian Günther - Lotus-Effekt
Die Titelgeschichte erzählt von einem Mann, der Erinnerungen unterdrücken lässt, die aber immer wieder mit voller Wucht zurückkehren und Schreckliches offenbaren. Nicht uninteressant, aber Michael K. Iwoleit hatte sich diesem Thema mit Psyhack besser genähert.
Thomas Hocke - Ein Phager wird trainiert
Eine witzige Geschichte darüber, was passieren kann, wenn man die kleinen lebendigen Haushaltshelfer in falscher Weise trainiert. Eine gute Geschichte.
Lutz Herrmann - Der Traum vom Fliegen
Eine Reihe von Selbstmorden stellt ein Rätsel dar: Warum glaubten alle Beteiligten, sie könnten fliegen? Hat das etwa mit dem per Dekret verordneten Medikamenten-Test in einem Pharma-Unternehmen zu tun? Nicht sehr originell, aber gelungen erzählt.
Bernhard Schneider - Lapsus
Eine Frau erstattet Anzeige: Sie ist von Außerirdischen entführt worden, doch natürlich glaubt man ihr nicht. Dann jedoch findet sich eine Gruppe von Leuten, denen es ähnlich erging. Eine gut erzählte Geschichte mit einem originellen Schluss.
Thomas Wawerke - Wir könnten Kolumbus fragen
Der Autor schildert, was passieren kann, wenn man einen Außenposten von intelligenten Maschinen aufbauen lässt. Ein altes Thema, aber frisch erzählt.
Thomas Backus - Komsumaten
In der ziemlich genialen Geschichte beschreibt der Autor die Auswüchse des Marketings und lässt seine Erzählung in einem wahrhaft brillanten Schluss enden. Man sieht, dass man auch mit wenigen Seiten eine gelungene Geschichte erzählen kann.
Karla Schmidt - Weg mit Stella Maris
Die längste Erzählung dieser Anthologie beschreibt das Verhältnis einer Tochter zu ihrer berühmten Mutter, die sich anschickt, einen wissenschaftlichen Meilenstein zu setzen, die aber ein düsteres Geheimnis verbirgt. Eine stimmungsvolle und fesselnde Geschichte. Interessant ist beim Titel die Umkehrung des Namens des berühmten Gebets: "Ave Maris Stella", das Marienhymnus, dessen Stimmung ganz klar in der Geschichte anklingt: Meerstern, sei gegrüßet, Gottes hohe Mutter, allzeit reine Jungfrau, selig Tor zum Himmel!
Armin Rößler - Das Gespinst
Wie immer routiniert und auf interessante und stimmungsvolle Weise erzählt der Mitherausgeber von einer fremdartigen Begegnung auf einer fernen Welt. Eine der ruhigeren Geschichten dieser Sammlung.
Niklas Peinecke - Die Ernte fällt heut’ aus
Eine tiefsinnig-düstere Geschichte im Starship-Trooper-Stil; gekonnt und mit viel Atmosphäre erzählt bis zum überraschenden Ende.
Heidrun Jänchen - Ein Geschäft wie jedes andere
Sigo hat einen Job wie der Teufel: Todkranken, die sich eine Heilung nicht leisten können, bietet er einen Deal an: Heilung und drei Jahre leben ohne finanzielle Sorgen gegen die Überlassung des Körpers am Ende der Vertragszeit. Beunruhigend und mit vielen Emotionen erzählt.
Dass ich jetzt Geschichten nicht erwähnt habe, muss nicht heißen, dass die Geschichten misslungen sind. Mir haben sie aus verschiedenen Gründen nicht so gut gefallen wie der Rest, aber da steckt auch viel subjektiver Geschmack mit drin. Die neue Anthologie des Wurdack Verlags bietet wieder viele gute Geschichten und man kann sagen, die Herausgeber haben sie wieder einmal übertroffen und bieten den Lesern einen wirklich gelungenen Mix an Kurzgeschichten.
8 von 10 Punkten
Christian Günther - Lotus-Effekt
Die Titelgeschichte erzählt von einem Mann, der Erinnerungen unterdrücken lässt, die aber immer wieder mit voller Wucht zurückkehren und Schreckliches offenbaren. Nicht uninteressant, aber Michael K. Iwoleit hatte sich diesem Thema mit Psyhack besser genähert.
Thomas Hocke - Ein Phager wird trainiert
Eine witzige Geschichte darüber, was passieren kann, wenn man die kleinen lebendigen Haushaltshelfer in falscher Weise trainiert. Eine gute Geschichte.
Lutz Herrmann - Der Traum vom Fliegen
Eine Reihe von Selbstmorden stellt ein Rätsel dar: Warum glaubten alle Beteiligten, sie könnten fliegen? Hat das etwa mit dem per Dekret verordneten Medikamenten-Test in einem Pharma-Unternehmen zu tun? Nicht sehr originell, aber gelungen erzählt.
Bernhard Schneider - Lapsus
Eine Frau erstattet Anzeige: Sie ist von Außerirdischen entführt worden, doch natürlich glaubt man ihr nicht. Dann jedoch findet sich eine Gruppe von Leuten, denen es ähnlich erging. Eine gut erzählte Geschichte mit einem originellen Schluss.
Thomas Wawerke - Wir könnten Kolumbus fragen
Der Autor schildert, was passieren kann, wenn man einen Außenposten von intelligenten Maschinen aufbauen lässt. Ein altes Thema, aber frisch erzählt.
Thomas Backus - Komsumaten
In der ziemlich genialen Geschichte beschreibt der Autor die Auswüchse des Marketings und lässt seine Erzählung in einem wahrhaft brillanten Schluss enden. Man sieht, dass man auch mit wenigen Seiten eine gelungene Geschichte erzählen kann.
Karla Schmidt - Weg mit Stella Maris
Die längste Erzählung dieser Anthologie beschreibt das Verhältnis einer Tochter zu ihrer berühmten Mutter, die sich anschickt, einen wissenschaftlichen Meilenstein zu setzen, die aber ein düsteres Geheimnis verbirgt. Eine stimmungsvolle und fesselnde Geschichte. Interessant ist beim Titel die Umkehrung des Namens des berühmten Gebets: "Ave Maris Stella", das Marienhymnus, dessen Stimmung ganz klar in der Geschichte anklingt: Meerstern, sei gegrüßet, Gottes hohe Mutter, allzeit reine Jungfrau, selig Tor zum Himmel!
Armin Rößler - Das Gespinst
Wie immer routiniert und auf interessante und stimmungsvolle Weise erzählt der Mitherausgeber von einer fremdartigen Begegnung auf einer fernen Welt. Eine der ruhigeren Geschichten dieser Sammlung.
Niklas Peinecke - Die Ernte fällt heut’ aus
Eine tiefsinnig-düstere Geschichte im Starship-Trooper-Stil; gekonnt und mit viel Atmosphäre erzählt bis zum überraschenden Ende.
Heidrun Jänchen - Ein Geschäft wie jedes andere
Sigo hat einen Job wie der Teufel: Todkranken, die sich eine Heilung nicht leisten können, bietet er einen Deal an: Heilung und drei Jahre leben ohne finanzielle Sorgen gegen die Überlassung des Körpers am Ende der Vertragszeit. Beunruhigend und mit vielen Emotionen erzählt.
Dass ich jetzt Geschichten nicht erwähnt habe, muss nicht heißen, dass die Geschichten misslungen sind. Mir haben sie aus verschiedenen Gründen nicht so gut gefallen wie der Rest, aber da steckt auch viel subjektiver Geschmack mit drin. Die neue Anthologie des Wurdack Verlags bietet wieder viele gute Geschichten und man kann sagen, die Herausgeber haben sie wieder einmal übertroffen und bieten den Lesern einen wirklich gelungenen Mix an Kurzgeschichten.
8 von 10 Punkten