Serie/Zyklus: Emily Laing - Band 2
Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Vier Jahre sind vergangen, seit die Ereignisse um Lycidas und Nyx die Stadt London fast vernichtet hätten. Emily Laing und ihre Freundin Aurora Fitzrovia genossen das unbeschwerte Teenager Leben, doch nun verdichten sich die Hinweise auf eine neue Bedrohung. Seltsame Untote, berüchtigt aus altägyptische Sagen, machen sich in London breit. Wie Vampire laben sie sich an ihren Opfern und ebenfalls wie bei Vampiren können sie sich durch die Verunreinigung des Blutes verbreiten. Schon nimmt ihre Zahl mehr und mehr zu und so manches Viertel von Londons Unterstadt kann überhaupt nicht mehr betreten werden. So müssen Emily, Aurora sowie ihre beiden Mentoren, Master Wittgenstein und Maurice Micklewhite aus London nach Paris fliehen. Doch auch dort werden sie von den Ereignissen eingeholt. Alles deutet immer wieder auf eine Person hin, die mit den Ereignissen verknüpft ist wie keine andere Person: Lilith. Doch Lilith starb, als sie ihr Leben für Lycidas gab und doch ist sie die einzige, die die Bedrohung aufhalten kann. Und dann ist da noch Eliza Holland, die Emily eine gute Freundin geworden ist, aber die auch von einem sehr dunklen Geheimnis umgeben wird.
Zwei Dinge fallen einem beim Lesen des Romans auf: Zum einen sieht das Buch ebenso dick wie der Vorgang Lycidas aus, doch die Seiten sind dicker und der Schriftsatz deutlich größer. Unterbewusst fühlt man sich da über den Tisch gezogen, auch wenn der Roman gute Unterhaltung bietet. Zum anderen ist die Geschichte nun definitiv kein Jugendroman mehr, was man beim ersten Teil durchaus annehmen konnte. Die Geschichte ist deutlich düsterer geworden, die Protagonisten sind nun erwachsen und manche Szenen kann man beschönigend noch als unappetitlich bezeichnen. Die Idee, für den zweiten Band Paris als Hintergrund zu nehmen ist gut und man fragt sich, was wohl der Schauplatz für den abschließenden Band der Trilogie sein wird.
Der Roman ist wieder von Wittgenstein erzählt worden und wieder schreibt Autor Christoph Marzi im selben ungewöhnlichen Stil: Zwar in Ich-Form niedergeschrieben wechselt der Roman oft die Perspektive und man vergisst leicht, dass es eine Nacherzählung darstellt. Nun, über den Stil kann man streiten und viele Für und Wider aufführen. Eines aber ist sicher: Der Stil ist nicht abgedroschen. Des weiteren liegt dieses mal keine echte Dreiteilung des Romans vor, sondern eine Fünfteilung. Die Grundgeschichte wird zweimal durch Erzählungen aus dem Leben von Eliza Holand unterbrochen und der Leser bekommt rechtzeitig notweniges Hintergrundwissen auf diese Weise vermittelt.
Insgesamt steht Lilith dem Vorgängerroman Lycidas kaum nach. Die Geschichte hätte ein klein wenig zielgerichteter sein können, aber das ist nicht weiter schlimm. Der Autor erschafft wieder eine faszinierende Welt, in der alte Sagengestalten und ägyptische Gottheiten ebenso zum Alltagsleben gehören wie sprechende Ratten und Untote. Eine durchaus gelungene Fortsetzung.
7 von 10 Punkten.
Zwei Dinge fallen einem beim Lesen des Romans auf: Zum einen sieht das Buch ebenso dick wie der Vorgang Lycidas aus, doch die Seiten sind dicker und der Schriftsatz deutlich größer. Unterbewusst fühlt man sich da über den Tisch gezogen, auch wenn der Roman gute Unterhaltung bietet. Zum anderen ist die Geschichte nun definitiv kein Jugendroman mehr, was man beim ersten Teil durchaus annehmen konnte. Die Geschichte ist deutlich düsterer geworden, die Protagonisten sind nun erwachsen und manche Szenen kann man beschönigend noch als unappetitlich bezeichnen. Die Idee, für den zweiten Band Paris als Hintergrund zu nehmen ist gut und man fragt sich, was wohl der Schauplatz für den abschließenden Band der Trilogie sein wird.
Der Roman ist wieder von Wittgenstein erzählt worden und wieder schreibt Autor Christoph Marzi im selben ungewöhnlichen Stil: Zwar in Ich-Form niedergeschrieben wechselt der Roman oft die Perspektive und man vergisst leicht, dass es eine Nacherzählung darstellt. Nun, über den Stil kann man streiten und viele Für und Wider aufführen. Eines aber ist sicher: Der Stil ist nicht abgedroschen. Des weiteren liegt dieses mal keine echte Dreiteilung des Romans vor, sondern eine Fünfteilung. Die Grundgeschichte wird zweimal durch Erzählungen aus dem Leben von Eliza Holand unterbrochen und der Leser bekommt rechtzeitig notweniges Hintergrundwissen auf diese Weise vermittelt.
Insgesamt steht Lilith dem Vorgängerroman Lycidas kaum nach. Die Geschichte hätte ein klein wenig zielgerichteter sein können, aber das ist nicht weiter schlimm. Der Autor erschafft wieder eine faszinierende Welt, in der alte Sagengestalten und ägyptische Gottheiten ebenso zum Alltagsleben gehören wie sprechende Ratten und Untote. Eine durchaus gelungene Fortsetzung.
7 von 10 Punkten.