| Serie: Lila Black, 1. Band (Quantum Gravity, Book One) Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Die Welt Otopia ist die ehemalige Erde. Seit dem Unfall im Jahr 2015, als in Texas der Superzyklotron explodierte, hat sich alles geändert. Seither gibt es zwischen den Dimensionen einen Übergang zu anderen Welten. Da ist die Welt der Elfen, Alfheim. Zoomenon ist die Sphäre der Elementargeister, Dämonia die dritte Sphäre der Dämonen. Die fünfte Sphäre ist Thanatopia, die Welt der Toten. Die sechste Sphäre ist die Welt der Feen - und die war es auch, die als erstes mit den Menschen in diplomatische Beziehungen trat. Dafür haben die Elfen ihre Sphäre geschlossen und wollen mit den anderen Sphären keinen weiteren Kontakt. Um so erstaunlicher ist der Elf Zal, der auf der Erde, pardon Otopia, als Musiker auftritt. Jedoch nicht mit den allgemeinen Elfenklängen, sondern mit heftigem Rock. Hier tritt Lila Black auf. Sie ist halb Mensch, halb Maschine, und zu Anfang weiß man nicht, warum. Nur dass es etwas mit den Elfen zu tun haben muss, die sie nicht leiden kann. Später wird klar, dass ein Elfenzauber ihr Arme und Beine nahm. Trotzdem übernimmt sie den Job als Leibwächter. Zal beginnt sofort mit einem Spiel. Das heißt, es wird wilde Magie eingesetzt, und so ein Spiel wird erst nach und nach gewonnen oder verloren, wobei die Regeln und das Ziel selten sofort klar sind. Lila und Zal sind auf diese Weise miteinander verbunden. Sie nimmt die Morddrohungen gegen den Leadsänger der No Shows sehr ernst, findet bald schon die ersten Hinweise, fragt sich jedoch, ob es auch die richtigen sind. Zal wird schließlich von den Feen entführt. Zal hat eine dämonische Schwester namens Sorcha. Die beiden lassen Lila jedoch im Unklaren darüber, wie es sein kann, dass ein Elf und eine Dämonin sich als Geschwister bezeichnen.
Einer der Gründe, warum der Elf bedroht ist, besteht darin, dass er mit zwei verschiedenen Magiearten vertraut ist. Die Gegner wollen mit seiner Hilfe die Welten aus den Angeln heben.
Der Auftaktband der britischen Autorin spielt in einer Welt, die sich einem Computerspiel annähert. Magie und modernste Technik geben sich die Hand. Grob gesagt könnte man Otopia mit der Welt des Cyberpunk und des Shadowrun vergleichen. Die Heldin Lila Black ist eine Art weiblicher van Damme in Universal Soldier. Doch ihr Problem sind das magische Spiel und ihre weibliche Emotion. Dadurch kann sie sich nicht rein rational auf ihren Auftrag konzentrieren.
In vielen Dingen überzeichnet die Autorin ironisch die Welt. Der Übergang zwischen den Welten ist nicht ganz klar. Otopia scheint nur von den klischeehaften Strandschönlingen Kaliforniens bevölkert zu sein, und bei den Fremdwesen wird gnadenlos jedes Klischee ausgekostet. Wer mehr erwartet als eine ironische Annäherung an Magie und Technik, wird keinen Spaß an diesem Buch haben.
Unter Strom - Erik Schreibers Rezension von Lila Blacks zweitem Abenteuer