Reihe: Dark Age Dawning, Band 1 Eine Rezension von Martin Wagner |
In den letzten Jahren haben sich zwei Genre innerhalb der Literatur hervorgetan, Romance und postapokalyptische Romane. Während ersteres Genre hauptsächlich von Frauen gelesen wird, widmen sich meist Männer den letzteren. Ein Mischung aus beidem könnte dementsprechend für beide Lesergruppen zu einem neuen Leseerlebnis führen und die jeweils andere Gruppe zum Lesen des anderen Genres animieren. Dies führte zum neuen Trend in den USA, Future Romance.
Das dachten sich wohl auch die beiden Amerikanerinnen Ann Aguirre und Carrie Lofty, die unter dem Pseudonym Ellen Connor den future romance Roman Die letzte Dämmerung geschrieben haben. In Deutschland ist der Roman bei Blanvalet erschienen und weitere bereits in Vorbereitung. Im Roman dreht sich alles um Jenna Barclay und John Mason. Sie eine taffe Frau, er ein noch tafferer Ex-Soldat und gemeinsam müssen sie in einer Welt, die dem Untergang geweiht ist um ihr Überleben kämpfen und kommen sich dabei unweigerlich sehr nah.
Wir befinden uns in der Mitte des einundzwanzigsten Jahrhunderts und die Welt ist gerade dabei sich für immer zu verändern. Die Stromversorgung, die zuerst in Europa zusammenbricht und was schließlich auch über dem großen Teich geschieht, ist erst der Anfang, und noch dazu ein harmloser. Viel schlimmer sind die Monster, die kurz nach dem Zusammenbrechen der Stromversorgung Jagd auf Menschen machen. Viele Menschen sind völlig überrascht und den ersten Angriffswellen schutzlos ausgeliefert. Einige Menschen jedoch, waren durch Eingebungen darauf vorbereitet und haben wiederum andere Menschen auf das Kommende vorbereitet. Einer der Wissenden war Jennas Vater und einer seiner Jünger war der junge John. John bekam von Jennas Vater den Auftrag sie zu beschützen. Diesen Auftrag führt er wortgetreu aus, denn kurz bevor der Angriff der Monster in Amerika beginnt, entführt er Jenna und bringt sie in eine sichere Hütte im Wald. Dort angekommen klärt er sie auf und ein erstes Knistern zwischen beiden ist deutlich zu spüren. Dieses Knistern wird im Lauf des Buches immer deutlicher bis es schließlich zu einem vorhersehbaren Ende zwischen beiden kommt. Bis dahin jedoch müssen die beiden viele Gefahren überstehen, denn auch andere haben überlebt und suchen Zuflucht bei Jenna und John. Deren Zuflucht ist bald zu klein und eine neue Zuflucht im von Monstern besetzten Amerika muss gefunden werden, bevor Jenna und John das Geheimnis der Monster lüften können.
Kämpfe, Liebe und eine interessante postapokalyptische Welt, das alles bietet das Buch und doch können nur zwei der drei Elemente wirklich überzeugen. Die Kämpfe und die Welt, beide sind toll beschrieben und führen dazu, dass die Geschichte spannend beginnt und auch immer wieder einen hohen Spannungsbogen erreicht. Dies gelingt allerdings nur bis sich Jenna und John ihrer Lust hingeben, dann verflacht das Buch zunehmend, denn der Fokus wird auf die Liebesgeschichte gelegt, die mehr eine Lustgeschichte ist. Erst gegen Ende, wenn die beiden hinter das Geheimnis der Monster kommen und Jenna eine bedeutende Veränderung durchmacht, gewinnt das Buch wieder an Stärke. Leider ist bis dahin schon viel Lust am Buch verloren gegangen und nicht jeder wird bis zum Ende des Buches am Ball bleiben. Die Figuren im Buch sind flach und eine Entwicklung ist zwar zu erkennen, diese ist aber schon von vorneherein klar und entwickelt sich nicht wirklich auf Basis der Geschichte. Um es noch einmal hervorzuheben, das Autorenteam schafft es, eine wirklich gelungene Beschreibung aller Szenen abzuliefern, und das kann auch nicht jeder.
Fazit: Future Romance mir postapokalyptischen Anstrich wird sicherlich nicht mein Lieblingsgenre, dafür geht es doch zu sehr um die Lust und weniger um das postapokalyptische. Beschreibungen alleine machen noch kein gutes Buch und deshalb empfehle ich dieses Buch nur Fans von Büchern, die den Fokus auf Romance legen. Diese Leser werden sicherlich Spaß haben, alle anderen sollten ein anderes Buch aus dem Regal nehmen.