Titel: Lena lernt zaubern Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Im Mittelpunkt der Erzählung steht die zehnjährige Lena. Mit ihrer Mutter und dem älteren Bruder Michael zieht sie in die Stadt. Hier hat die Mutter ein kleines Haus gekauft, mit Garten, Bäumen und hässlichen Schnee, denn es ist Winter. Im Gegensatz zu dem dreckigen Schnee war der Schnee, dort wo sie früher wohnte, im glänzenden weiss. Sie ist mit der Wahl der neuen Heimat unzufrieden und sehr unglücklich. Das Haus gefällt ihr gar nicht und im Garten darf sie auch nicht spielen, denn hier soll es einen verborgenen Brunnen geben. Unter dem Schnee kann man ihn erst recht nicht sehen.
Während sie in den Garten starrt, fällt ihr eine Katze, besser ein Kater auf, der still und regungslos im Garten sitzt. Obwohl sie eine Katzenhaarallergie besitzt, will sie den Kater hereinholen und ihm etwas zu Essen geben. Der Kater trägt einen Anhänger mit dem Namen "Felix" um den Hals. Felix versteht alles, was Lena sagt und „antwortet“ in dem er nickt oder den Kopf schüttelt. Er führt sie zu einem Versteck in einer uralten Eiche, wo sie das Zauberbuch von Mildred Inkanter findet. Mildred war die frühere Besitzerin des Grundstücks, auf dem jetzt ihr Haus steht. Lena nimmt das Buch mit ins Haus und beginnt, Zaubern zu lernen. Weil Lena mit dem Buch aber gleichzeitig das Böse weckte, muss sie schnell lernen. Das Böse hält Einzug in der Stadt mit furchtbaren Alpträumen. Nur Lena kann etwas gegen das Böse unternehmen.
Andrea Tilmanns schrieb ein sehr schönes Jugendbuch, in dem es ohne grosse Aufregung vonstatten geht. Ihr ist es gelungen auf eine sehr ruhige Art und Weise eine Geschichte zu erzählen, die das Lesepublikum von etwa sieben Jahren gern liest. Oder noch besser, vorlesen lässt. Denn was ist schöner, als sich ins Bett zu kuscheln und eine Geschichte zu hören? Noch dazu, wenn es sich dabei um Katzen und Zauberei handelt.
Für Lena ist es nicht einfach, zaubern zu lernen muss. Es reicht nicht aus, die Zauber auswendig zu lernen, Lena muss versuchen den Zaubersprüchen mit ihren eigenen Worten Leben einzuhauchen, sonst funktionieren sie nicht. Ich bin sicher, dieses Buch ist nicht nur zum Vorlesen geeignet. Wenn ein Kind das Buch wirklich lesen will, wird es sich hinsetzen und es tun.